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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0007
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Über Projektion mikroskopischer Objekte.

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optischer und mechanischer Apparate von WILHELM WEULE in
Goslar hergestellt und seit 1908 in den Handel gebracht worden.
Die positive Kohle liegt horizontal und sendet daher den besten
Teil des vom Krater ausgehenden Lichtes direkt nach vorne auf den
Kollimator (s. S. 10). Die negative Kohle liegt mehr als senkrecht,
also unten nach rückwärts geneigt, zur positiven Kohle (s. Fig. 1
und 2) und ist mit ihrer Spitze vollkommen aus dem Licht-
kegel entfernt. Diese infolgedessen gerade für Projektionen durch
hohe Beleuchtungsstärke sich auszeichnende Lampe hat außer-
dem den großen Vorzug, mit allen Stromstärken von 5—30 Ampere
durchaus selbstregulierend und bei 70 Volt Spannung ruhig,
d. h. gänzlich frei von dem lästigen Zischen zu brennen. Der
betreffenden Ainperebelastung muß die Kohlenstärke angepaßt
werden.
3. Zu einer Beurteilung der Steigerungsmöglichkeit der
Helligkeit durch Verringerung des Schirmabstandes gelangt
man am einfachsten bei Annahme gewisser Dimensionen. W i r
wollen hier und im folgenden uns immer vorstellen, daß
der Schirm im Abstand von 7 m von der Lichtquelle sich
befindet, und daß ein auf dem Schirm entworfenes Bild
eine Größe von 2 m erhält. Diese Dimensionen sind prak-
tischen Verhältnissen entnommen und lassen sich leicht m andere
umrechnen; z. B. wird man bei einem kleineren Auditorium mit
dem halben Schirmabstand und auch mit einem nur 1 m großen
Bilde auskommen.
Diese Annäherung an den Schirm findet bei der fingierten
einfachen Beleuchtungsart ohne Kondensor ihre Grenzen da, wo
das Objektiv den vom Krater ausstrahlenden durch das Objekt
hindurchtretenden Lichtkegel gerade noch aufzunehmen vermag,
ein Fall, der bei Makroprojektion schon bei 7 m Abstand unseres
2 m-Schirmes auch bei den lichtstärksten, also breitesten Ob-
jektiven längst eingetreten ist, ja bei 14 m Abstand schon ein-
getreten sein würde. Man erfährt hieraus, daß die Beschreitung
des dritten Weges zur Steigerung der Bildhelligkeit bei Dia-
positivprojektion keinen Erfolg verspricht. Aber auch die Hellig-
keiten der Mikroprojektionen lassen sich durch Näherrücken an den
Schirm nicht wesentlich verbessern, trotzdem sich die Aperturen
der Mikroobjektive nach dem Stand unserer heutigen Linsen-
technik erheblich günstiger gestalten als die Aperturen der photo-
graphischen Objektive, die ja auch Projektionsobjektive sind.
 
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