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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0019
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Über Projektion mikroskopischer Objekte.

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daß diese Bilder schwacher Vergrößerungen schon an sich reich-
lich heh erscheinen, so wird man bei unseren Schirmdimensionen
die großen Lampen nicht mehr benutzen und höchstens mit 10-
und 15-Amperelampen projizieren, um den Verhältnissen bei
schwachen Vergrößerungen einigermaßen entgegen zu kommen.

In den bisherigen Betrachtungen wurde zu zeigen versucht,
daß Projektionen im polarisierten Licht drei Arten von Beleuch-
tungslinsen erfordern können, daß also mit den abbildenden
Systemen im ganzen fünf Linsen oder Linsensysteme zu unter-
scheiden sind, die in der Reihenfolge von Lampe zu Wandbild
fortschreitend als
Kollimator,
Kollektor,
Kondensor,
Objektiv,
Okular,
bezeichnet wurden. In besonderen Fällen bedarf man nur eines
Teils dieser fünf Linsen, unter Umständen kann man sogar mit
Kollimator und Objektiv allein auskommen.
Ferner wurden die Funktionen dieser fünf Linsen im all-
gemeinen erörtert, und die vorteilhaftesten Größen der Licht-
quellen durch kritische Betrachtungen ermittelt.

Im folgenden sollen nun die Prinzipien auseinandergesetzt
werden, nach denen sich die Dimensionen der drei Beleuchtungs-
linsen (Kollimator, Kollektor, Kondensor), ihre Abstände von-
einander, sowie von Krater einerseits und von Objekt anderer-
seits, zu richten haben. Für das Verständnis dieser Be-
trachtungen ist es wichtig, sich vor allem darüber klar zu werden,
daß Kollimator und Kollektor je eine Funktion zu erfüllen
haben, nämlich einerseits möglichst viel Licht von der Lampe zu
sammeln, andererseits alles Licht, bei Diapositivprojektion durch
das Objektiv, bei Anwendung von polarisiertem Licht durch den
Polarisator zu schicken, daß aber der Kondensor die doppelte
Funktion erfüllen muß, sowohl die Lichtstrahlen möglichst auf
dem Objekt zu vereinigen, als auch alle diese Strahlen durch
das Objektiv hindurch zur Wand gelangen zu lassen.

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