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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0022
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E. A. WiUfing :

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nur 16°. Hier können also die alten NicoL'schen Prismen sehr
wohl verwendet werden, ohne daß sie übrigens die üblichen großen
Dimensionen haben müßten. Prismen von 12—15 mm Breite
würden bei 10—20-Amperelampen vollkommen genügen.
Versuche mit (lLAN'schen Luftprismen führen erst dann zu
einigermaßen befriedigenden Resultaten, wenn Kollektoren von
recht großer Brennweite angewandt werden. Etwas besser eignen
sich zu diesen Zwecken unter den Luftprismen die der FoucAULT'-
schen Konstruktion mit einer Polarisationsapertur von 101/2°, die
allerdings erst dann erreicht wird, wenn man diese Prismen
recht schief zur Achse des ganzen Strahlenganges aufstellt.
Kollimator und Kollektor können für sehr verschiedene Ver-
größerungen dieselbe Form unverändert beibehalten. Dagegen
haben die Betrachtungen im Anschluß an die Tabelle auf S. 16
gezeigt, daß man der Helligkeit wegen gut tut, die Kondensoren
den jeweiligen Objektiven recht genau anzupassen, daß man also
hier einen häufigen Wechsel vornehmen muß.
S. 4 und 15 wurde schon darauf hingewiesen, daß es nicht
günstig ist, wenn auch das Bild des Kraters auf dem Wand-
schirm erscheint. Besonders hei der Anwendung von Dochtkohlen
macht sich die fleckige Beschaffenheit des mittleren Kraterhildes
störend bemerkbar. Nach dem schon 1893 von A. KöHLER be-
schriebenen Beleuchtungsverfahren für mikro-photographische
Zwecke*-) kann man aber auch eine andere und zwar einheit-
lichere Leuchtfläche, die ebenfalls alles vom Kollimator ge-
sammelte Licht enthält, zunächst im Objekt und dann mit diesem
auf dem Wandschirm abbitden. Solche homogenen Leuchtflächen
bieten sich im Verlauf der Strahlen in großer Menge dar; z. B.
wäre der Kollimator selbst, also die Oberfläche seiner Linse, im
Objekt abzubilden (wie das in den Fig. 7 und 8 auf S. 24 ge-
zeichnet ist), oder dasselbe könnte mit der Koliektoroberfläche
oder irgend einem anderen Querschnitt der Strahlen geschehen.

Bei den weitgehenden Ansprüchen, die hier mit einer ge-
wissen Absicht bezüglich der Änderung der Vergrößerung geltend
gemach) worden sind, wird man die an den Kondensor gestellte
doppelte Forderung nicht immer erfüllen können, wenn man
innerhalb schicklicher Dimensionen der Linsen und der ganzen

12) ZeüscA?*. /. MäsR. M (1893), 433—140.
 
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