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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0029
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Über Projektion mikroskopischer Objekte.

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Wenn wir von diesem Ausnahmefaii Ag —fg absehen, ist die durch
r? bestimmte Größe des sekundären Kraterbitdes bei unseren Voraussetzungen
ein für allemal festgelegt. Die übrigen sechs Variablen — Bg, Ag, Bg', Ag',
fg und r'g — können aber, je nach dem Aufwand von Material, also den ab-
soluten Dimensionen der Linsen und der ganzen optischen Bank, äußerst ver-
schieden bemessen werden und trotzdem ihren Zweck vollständig erfüllen.
Der besonders für die mechanische Ausführung nicht unwichtige Abstand
von Lichtquelle bis Objekt, der hier mit I bezeichnet werden möge, ergibt
sich nach Figur 7 oder 8 zu
X = L, + Ag + fg + Ag' + Bg.

Nur nach Durchrechnung einer Reihe von praktischen Fällen kann man
eine Übersicht gewinnen, um die brauchbarsten Kombinationen auszuwählen. In
den nachfolgenden vier Tabellen sind, abgesehen von den Nummern 12a, 18a
und 23 a, in 48 Zahlenbeispielen, die sich auf vier verschiedene Ver-
größerungen beziehen, Proben solcher Durchrechnungen mitgeteilt, um
wenigstens eine ungefähre Vorstellung von der großen Mannigfaltigkeit der
sich hier darbietenden Verhältnisse zu geben. Allen Rechnungen ist der
gleiche Kollimator von i*g = 22,5 mm und der Krater einer 10-Ampere-Bogen-
larnpe zugrunde gelegt.
Bei der Auswahl eines bestimmten Falles wird man die Kombinationen
mit allzu großen Kondensorlinsen zurückstellen und danach also zunächst
einmal die Fälle
Nr. 1, 2, 7, 8, 9, 19, 20, 21
nicht berücksichtigen. Die Kondensoren müßten hier aus Linsen von 74 mm
bis 328 mm freier Öffnung 2 rg bestehen. Bei den übrig bleibenden Kom-
binationen wird man alsdann diejenigen mit Ag = fg, also
Nr. 4, 10, 16, 22, 28, 34, 40, 46,
ebenfalls unberücksichtigt lassen (s. dagegen S. 46, bezüglich des Falles 34),
weil hier die freie Öffnung des Objektivs, die doch mindestens 2r? betragen
sollte, besonders bei den ganz schwachen Vergrößerungen ungewöhnliche Di-
mensionen im Verhältnis zur Brennweite annehmen müßte. Diese Wider-
spruche treten besonders stark hervor, wenn der Durchmesser des Objekts den
des Objektivs übertrifft, und auch die Frontlinse des Objektivs weit entfernt
vom Objekt liegt. Bei stärkeren Vergrößerungen haben diese Übelstände
weniger zu bedeuten, weil bei den hier verwendbaren eigentlichen Mikroskop-
objektiven die Aperturverhältnisse sich überhaupt viel günstiger gestalten.
Man könnte also allenfalls noch Nr. 40 und 46 unter die brauchbaren Fälle
aufnehmen. Ich halte dabei einstweilen an dem telezentrischen Strahlengang
durch Kollimator und Kollektor fest und vermeide absichtlich, um die Über-
sicht nicht zu erschweren, eine wenn auch nur geringe Zurückschiebung der
Lichtquelle vom Kollimator.
Schließlich wird man auch die Länge der ganzen Apparatur in Erwägung
ziehen müssen und hierbei einerseits allzugroße Dimensionen ausschalten,
andererseits bedenken, daß die gleiche optische Bank auch zur Demonstration
 
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