Metadaten

Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 4. Abhandlung): Über die lichtelektrische Ermüdung — Heidelberg, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37308#0032
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
33 (A. 4)

A. Rocker:

Unmittelbar nach eintretender Belichtung findet eine gewisse
Beladung der Oberfläche mit Ozon statt, das für die Oxydation
einer etwa von der Oberfläche zuvor adsorbierten Dampfschichf
verbraucht, in gewissen Fällen zum Teil vielleicht auch labil
gebunden wird; aus der Gasumgebung kommt ein weiterer Anteil
hinzu, indem sich die durch das Zusammenwirken des Ozons
mit vorhandenen Dampf besfandfeilen erzeugten Nehclkerne durch
Diffusion und Feldwirkung zum Teil auf der Platte ablagern.
Gteichzeifig findet wahrscheinlich die Ausbildung einer elek-
trischen Doppelschicht durch Anlagerung negativer Gasträger oder
auch Ausbildung einer verzögernden Potentialdifferenz zwischen
Metall und der direkten Gasumgebung statt; in letzterem Sinne
würde in der Tat das Auftreten des Ozons wirken können.
Die ermüdende Wirkung der im wesentlichen zwei verschie-
denen Faktoren — Beaktionsprodukte und Doppelschichf wird
überwiegend der Beeinflussung der emittierten Elektronenzahl
durch die angenommenen Schichten zuzuschreiben sein. Ein et-
waige]* Eit)floß der Schichten auf die die Mefallplatte erreichende
Lichtintensität. — diese wäre namentlich bei feuchten Schichten
grüße] zu erwarten als bei trockenen, was im Sinne der Wasser-
dampfwirkung liegen würde — dürfte jedenfalls gegenüber jener
Wirkung auf die stark absorbierbaren Elektronen vollständig
zurück treten.
Nach Aufbüren der Belichtung werden die angelagerten nega-
tiven Gasträger sich bald gegen die Platte entladen und die etwa
vorhandene Pofentialdiffercnz gegen das angelagerte Gas infolge
allmählichen VArschwindons desselben — Abnahme der Ozon-
konzentration - sinken. Die Empfindlichkeit steigt dann (Er-
holung), was um so deutlicher ausgeprägt sein wird, je besser
die Doppelschicht vorher ausgebildet war.
Durah Wirkung des Wasserdampfs zerfließt offenbar die
feste Ermüdungsschichl, und die elektrische Doppelschicht,
verschwindet, was mit. einer Steigerung der Empfindlichkeit
verbunden ist. Daß aber die gesamte Ermüdung, also auch
die der Existenz einer festen Schicht zugeschriohene ermü-
dende Wirkung, ebenso wie diejenige künstlichen Ammonium-
nitrats, in Wasserdampf verschwindet, scheint anzudeuten, daß
der Schichtsubstanz im feuchten Zustand eine besonders große
lichtelekfrische Empfindlichkeit zukomnd. Es war in der Tat
in Versuchen mit künstlicher starker Beimischung feuchten Am
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften