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Curtius, Theodor [Hrsg.]; Franzen, Hartwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 6: Abhandlung): Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen; 2: Über die flüchtigen Säuren der Buchenblätter — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37310#0005
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Uber die Bestandteile grüner Pflanzen. 11.

(B. 1)5

aidehydes verschwindet allmählich, um einem feinen himbeerartigen
Dnfte Platz zu machen. Ist der Geruch des a, ß-Hexylenaldehydes
vollständig verschwunden, so ist die Oxydation beendigt. Zur Ver-
wandlung der Silbersalze in die Barytsalze wird mit 400 ccm kalt
gesättigter Barytlösung versetzt, wiederum 3 Stunden lang gerührt
und vom Silber und Silberoxyd abhltriert. Das Filtrat wurde auf-
bewahrt, bis 3 Portionen, also annähernd 45—50 1 gesammelt waren.
Aus diesen 45—50 1 werden 5 1 abdestilliert; das weitere über-
gehende ist dann geruchlos. In dem Destillationsrückstand sind die
Aldehyde als Barytsalze der entsprechenden Säuren vorhanden.
Die 5 1 Destillat, die einen sehr feinen angenehmen Bosen-
geruch besitzen, werden aufbewahrt, bis 3 Portionen, also 15 1,
zusammengekommen sind. Diese werden dann der Destillation
unterworfen und 1 Flüssigkeit aufgefangen. In dieser, welche
einen intensiven Rosengeruch besitzt, schwimmen schwach gelbe Öl-
tropfen. Sie wird ausgeäthert und über Natriumsulfat getrocknet.
Im Ganzen wurden auf diese Weise 1500 kg Hainbuchenblätter
verarbeitet.

Die flüchtigen Säuren der Hainbuchenblätter.
Die Lösung der Barytsalze der flüchtigen Säuren wurde nach
dem Abdestillieren der Aldehyde und Alkohole im Vacuum möglichst
weit eingedampft, der Rückstand in einen Destillationskolben über-
gespült, mit Phosphorsäure angesäuert und so lange Wasserdampf
durchgeleitet, bis das Destillat nicht mehr sauer reagierte. — Die
ersten Anteile des letzteren waren trübe und es schwammen schwach
gelbe Öltropfen darin herum; sie besahen einen eigentümlichen an
eine Schusterwerkstatt oder Gerberei erinnernden Geruch. Wird
ein Teil des Destillates mit Natronlauge versetzt, so färbt sich die
ganze Flüssigkeit, sobald Neutralisation eingetreten ist, intensiv
gelb. — Das Destillat wurde dreimal ausgeäthert und die wässrige
und ätherische Lösung gesondert wieder verarbeitet.
Die aus mehreren Portionen Barytsalz so erhaltene ausgeätherte
wässrige Lösung wurde mit überschüssigem Bleihydroxyd versetzt,
mehrere Stunden unter öfterem Umschütteln auf dem Wasserbade
erwärmt, nach dem Abkühlen Kohlendioxyd eingeleitet bis kein
basisches Bleikarbonat mehr aushel, vom Bleioxyd und Bleikarbonat
abhltriert und auf dem Wasserbade so weit wie möglich eingedampft.
Es hinterbleibt ein dicker gelbbrauner Sirup, der nur sehr langsam
 
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