Über die Bestandteile grüner Pflanzen. III.
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reaktionen geben, denn wir haben in einem Teil dieser Pflanzen
cg ß-FIexylenaldehyd, welcher in wässriger Lösung mit p-Brom-
phenylhydrazin sofort eine intensive Trübung gibt, nachgewiesen
und sicher kommen auch noch andere Aldehyde in den Pflanzen
vor, welche mit den oben erwähnten Reagenzien Färbungen
geben. Woran das Ausbleiben der Reaktionen liegt, läßt sich
nicht sagen; vielleicht haben diese beiden Forscher mit zu ver-
dünnten Lösungen gearbeitet.
In einer späteren Arbeit wendet sich PoLLACi^) gegen die
eben besprochenen Einwände, ohne aber neue Tatsachen bei-
zubringen, welche sie entkräften könnten.
K.-UMAZU^) glaubt bei der Untersuchung des Apopinöles,
welches auf Formosa durch Destillation einer unbekannten Pflanze,
wahrscheinlich einer Lauracee, gewonnen wird, auch Formal-
dehyd nachgewiesen zu haben. K.AiMAZU fiel beim Waschen des
Öles der stark stechende Geruch des Waschwassers auf. Daß
dieser stechende Geruch von Formaldehyd und von keinem andern
homologen Aldehyd herrühren konnte, ging ihm aus dem posi-
tiven Ergebnis der RiMiNi-YiTALi'schen Reaktionen hervor. -—
Die ViTALi'sche^) Reaktion, welche darin besteht, daß sehr ver-
dünnte wässrige Lösungen von Formaldehyd auf Zusatz eines
Phenylhydrazinsalzes eine milchige Trübung geben, die sich beim
Umlösen aus Alkohol in Kristalle verwandelt, ist für Formal-
dehyd nicht charakteristisch, da Phenylhydrazin auch mit anderen
Aldehyden, vor allen Dingen mit dem cp, ß-PIexylenaldehyd, Nieder-
schläge gibt. Welche der beiden RiMiNi'schen Reaktionen
KAiMAZu benutzt hat, geht aus dem Referat nicht hervor. Die
Reaktion mit Phenylhydrazinchlorhydratlösung, Nitroprussidna-
trium und Natronlauge ist, wie weiter oben schon gezeigt, für
Formaldehyd nicht charakteristisch. Die zweite RiMiNi'sche^)
Reaktion besteht darin, daß ein Gemisch von Phenvlhydrazinchlor-
hydratlösung, Formaldehyd und Eisenchlorid auf Zusatz von kon-
zentrierter Salzsäure eine Rotfärbung gibt, die später in Orange-
gelb übergeht. ARNOLD und MENTZEL is) beobachteten, daß auch
^3) Atli R. Accad. dei Lincei Roma (5), 16, I, 199—205 ; Cliem. Xentrat-
btatt 1907, 1, 1272.
13) Journ. ol the pharm. Soc. of Japan, Nr. 258, Aug. 1903 ; lief. Ge-
schäftsber. v. ScmMMEL & Co. 1904, I, 9.
W Bott. chim. Farm. 37, 320—325 ; Chern. Zentralbtatt 1898. 11, 135.
IR Ann. di Farmacol. 1898, 97—101 ; Chem. Zentratbtatt 1898, I, 1152.
13) Ztschrft. Unters. Nahrungs- u. Genußm. 1902, 353.
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reaktionen geben, denn wir haben in einem Teil dieser Pflanzen
cg ß-FIexylenaldehyd, welcher in wässriger Lösung mit p-Brom-
phenylhydrazin sofort eine intensive Trübung gibt, nachgewiesen
und sicher kommen auch noch andere Aldehyde in den Pflanzen
vor, welche mit den oben erwähnten Reagenzien Färbungen
geben. Woran das Ausbleiben der Reaktionen liegt, läßt sich
nicht sagen; vielleicht haben diese beiden Forscher mit zu ver-
dünnten Lösungen gearbeitet.
In einer späteren Arbeit wendet sich PoLLACi^) gegen die
eben besprochenen Einwände, ohne aber neue Tatsachen bei-
zubringen, welche sie entkräften könnten.
K.-UMAZU^) glaubt bei der Untersuchung des Apopinöles,
welches auf Formosa durch Destillation einer unbekannten Pflanze,
wahrscheinlich einer Lauracee, gewonnen wird, auch Formal-
dehyd nachgewiesen zu haben. K.AiMAZU fiel beim Waschen des
Öles der stark stechende Geruch des Waschwassers auf. Daß
dieser stechende Geruch von Formaldehyd und von keinem andern
homologen Aldehyd herrühren konnte, ging ihm aus dem posi-
tiven Ergebnis der RiMiNi-YiTALi'schen Reaktionen hervor. -—
Die ViTALi'sche^) Reaktion, welche darin besteht, daß sehr ver-
dünnte wässrige Lösungen von Formaldehyd auf Zusatz eines
Phenylhydrazinsalzes eine milchige Trübung geben, die sich beim
Umlösen aus Alkohol in Kristalle verwandelt, ist für Formal-
dehyd nicht charakteristisch, da Phenylhydrazin auch mit anderen
Aldehyden, vor allen Dingen mit dem cp, ß-PIexylenaldehyd, Nieder-
schläge gibt. Welche der beiden RiMiNi'schen Reaktionen
KAiMAZu benutzt hat, geht aus dem Referat nicht hervor. Die
Reaktion mit Phenylhydrazinchlorhydratlösung, Nitroprussidna-
trium und Natronlauge ist, wie weiter oben schon gezeigt, für
Formaldehyd nicht charakteristisch. Die zweite RiMiNi'sche^)
Reaktion besteht darin, daß ein Gemisch von Phenvlhydrazinchlor-
hydratlösung, Formaldehyd und Eisenchlorid auf Zusatz von kon-
zentrierter Salzsäure eine Rotfärbung gibt, die später in Orange-
gelb übergeht. ARNOLD und MENTZEL is) beobachteten, daß auch
^3) Atli R. Accad. dei Lincei Roma (5), 16, I, 199—205 ; Cliem. Xentrat-
btatt 1907, 1, 1272.
13) Journ. ol the pharm. Soc. of Japan, Nr. 258, Aug. 1903 ; lief. Ge-
schäftsber. v. ScmMMEL & Co. 1904, I, 9.
W Bott. chim. Farm. 37, 320—325 ; Chern. Zentralbtatt 1898. 11, 135.
IR Ann. di Farmacol. 1898, 97—101 ; Chem. Zentratbtatt 1898, I, 1152.
13) Ztschrft. Unters. Nahrungs- u. Genußm. 1902, 353.