im Jahre 1870 stellte ADOLF VON BAEYER seine berühmte
Assimilationshypothese auf, nach welcher die Pflanze die Kohlen-
säure zunächst unter Abspaltung von Sauerstoff zu Formaldehyd
reduziert und diesen dann weiter zu Kohlehydraten kondensiert.
Diese Auffassung hat etwas außerordentlich Bestechendes,
und es ist durch eine lange Reihe von Jahren versucht worden,
sie auf experimentellem Wege sicherzustellen. So konnte FENTON
Kohlensäure mit Hilfe von Magnesium zu Formaldehyd redu-
zieren. Durch die Arbeiten von BuTLEROw, Lös, EMIL FiscHER
und EuLER ist gezeigt worden, daß sich Formaldehyd durch
kondensierende Mittel in Zuckerarten verwandeln läßt. Rein
chemisch läßt sich also der von BAEYER vorausgesetzte Prozeß
durchführen. Man hat dann durch Versuche an Pflanzen dar-
zutun versucht, daß Formaldehyd ein Zwischenprodukt bei der
Kohlehydratbildung in den Pflanzen ist. Von der Voraussetzung
ausgehend, daß, wenn dieser Aldehyd ein Zwischenprodukt der
Assimilation ist, er auch den Pflanzen als Kohlenstoffnahrung
müsse dienen können, hat man ihnen bei Ausschluß von Kohlen-
säure Formaldehyd geboten, und es ist in der Tat gelungen, unter
diesen Umständen Stärkebildung und Wachstum zu erzielen.
Wir erinnern nur an die Arbeiten von BoKORNY*) und ViKTOR
GRAFET)
Durch die eben erwähnten Arbeiten gewinnt die BAEYER'sche
Assimilationshypothese eine große Wahrscheinlichkeit. Um sie
Aber völlig sicherzjstellen, muß man verlangen, daß das ange-
nommene Zwischenprodukt der Kohlehydratbildung, der Formal-
dehyd, auch tatsächlich in den Pflanzen nachgewiesen wird.
Es hat. nun nicht an dahin zielenden Versuchen gefehlt.
fm Jahre 1881 wies Ri-UNKiA) nach, daß in allen grünen
Pflanzen stark reduzierende Substanzen, welche die Natur von
D Pflügers Archiv 125, 467—490; 128, 565—586.
2) hioctiemisclic Zeitschrift 32, 114—129; her. d. deutschen botan. Ges.
29, 19—26.
3) Ber. 14 (1881), 2144.
Assimilationshypothese auf, nach welcher die Pflanze die Kohlen-
säure zunächst unter Abspaltung von Sauerstoff zu Formaldehyd
reduziert und diesen dann weiter zu Kohlehydraten kondensiert.
Diese Auffassung hat etwas außerordentlich Bestechendes,
und es ist durch eine lange Reihe von Jahren versucht worden,
sie auf experimentellem Wege sicherzustellen. So konnte FENTON
Kohlensäure mit Hilfe von Magnesium zu Formaldehyd redu-
zieren. Durch die Arbeiten von BuTLEROw, Lös, EMIL FiscHER
und EuLER ist gezeigt worden, daß sich Formaldehyd durch
kondensierende Mittel in Zuckerarten verwandeln läßt. Rein
chemisch läßt sich also der von BAEYER vorausgesetzte Prozeß
durchführen. Man hat dann durch Versuche an Pflanzen dar-
zutun versucht, daß Formaldehyd ein Zwischenprodukt bei der
Kohlehydratbildung in den Pflanzen ist. Von der Voraussetzung
ausgehend, daß, wenn dieser Aldehyd ein Zwischenprodukt der
Assimilation ist, er auch den Pflanzen als Kohlenstoffnahrung
müsse dienen können, hat man ihnen bei Ausschluß von Kohlen-
säure Formaldehyd geboten, und es ist in der Tat gelungen, unter
diesen Umständen Stärkebildung und Wachstum zu erzielen.
Wir erinnern nur an die Arbeiten von BoKORNY*) und ViKTOR
GRAFET)
Durch die eben erwähnten Arbeiten gewinnt die BAEYER'sche
Assimilationshypothese eine große Wahrscheinlichkeit. Um sie
Aber völlig sicherzjstellen, muß man verlangen, daß das ange-
nommene Zwischenprodukt der Kohlehydratbildung, der Formal-
dehyd, auch tatsächlich in den Pflanzen nachgewiesen wird.
Es hat. nun nicht an dahin zielenden Versuchen gefehlt.
fm Jahre 1881 wies Ri-UNKiA) nach, daß in allen grünen
Pflanzen stark reduzierende Substanzen, welche die Natur von
D Pflügers Archiv 125, 467—490; 128, 565—586.
2) hioctiemisclic Zeitschrift 32, 114—129; her. d. deutschen botan. Ges.
29, 19—26.
3) Ber. 14 (1881), 2144.