Über die Bestandteil grüner Pflanzen. III.
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aldehyd und Formaldehyd der Einwirkung des Reagens ausgesetzt,
so entsteht eine Mischfarbe, die die mit Formaldehyd eintretende
Färbung nicht mehr erkennen läßt. Die FARNSTEiNER'sche Probe
ist jedenfalls zum Nachweis des Formaldehyds in Mischung mit
anderen Aldehyden vollkommen ungeeignet.
2. Probe von ToLLEKS.
Die Probe von ToLLENS, welche in der Bildung von schwarzem,
metallischem Silber aus einer ammoniakalischen Silberlösung be-
steht, ist zum Nachweis des Formaldehyds nicht brauchbar, da
sie mit allen Aldehyden eintritt.
3. Probe von LEBBix.
Eine verdünnte Formaldehydlösung gibt auf Zusatz einer
alkalischen Resorcinlösung und Erhitzen zum Kochen eine Rot-
färbung. Wir haben noch einige andere Aldehyde in bezug auf
ihr Verhalten gegenüber der LEBBiN'sehen Probe untersucht.
Acetaldehyd gibt eine intensive gelbrote Färbung, welche sich
von der mit Formaldehyd nicht viel unterscheidet. Ein Gemisch
von Formaldehyd und Acetaldehyd läßt die mit Formaldehyd
eintretende Färbung nicht mehr erkennen. n-Butylaldehyd gibt
keine, Hexylenaldehyd eine schwache Gelbfärbung.
Die LEBBiN'sche Probe ist also nicht zum Nachweis des
Formaldehydes in Pflanzendestillaten zu gebrauchen.
4. Probe mit Dimethylanilin.
Die auf Formaldehyd zu untersuchende wässerige Lösung
wird mit etwas Dimethylanilin und einigen Tropfen Schwefel-
säure 1/2 Stunde im Wasserbade erhitzt. Dann wird alkalisch ge-
macht, das Dimethylanilin fortgekocht und Titriert. Ist Form-
aldehyd zugegen, so tritt nun auf Zusatz von Bleisuperoxyd und
Essigsäure eine intensive Blaufärbung ein. — Hexylenaldehyd gibt
unter denselben Umständen eine intensive dunkel-gelbgrüne Fär-
bung, welche die mit Formaldehyd überdeckt. BoRKORNY2*)
schreibt zu dieser Reaktion: „mißlich ist aber dabei, daß auch
Bleioxyd und Dimethylanilin allein schon Färbungen geben (zu-
erst gelbe, dann grüne bis blaugrüne)". Es läßt sich also auch
mit dieser Reaktion kein sicherer Nachweis des Formaldehyds
in Pflanzendestillaten führen.
2?) Chem. Ztg. 1909, 1141.
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aldehyd und Formaldehyd der Einwirkung des Reagens ausgesetzt,
so entsteht eine Mischfarbe, die die mit Formaldehyd eintretende
Färbung nicht mehr erkennen läßt. Die FARNSTEiNER'sche Probe
ist jedenfalls zum Nachweis des Formaldehyds in Mischung mit
anderen Aldehyden vollkommen ungeeignet.
2. Probe von ToLLEKS.
Die Probe von ToLLENS, welche in der Bildung von schwarzem,
metallischem Silber aus einer ammoniakalischen Silberlösung be-
steht, ist zum Nachweis des Formaldehyds nicht brauchbar, da
sie mit allen Aldehyden eintritt.
3. Probe von LEBBix.
Eine verdünnte Formaldehydlösung gibt auf Zusatz einer
alkalischen Resorcinlösung und Erhitzen zum Kochen eine Rot-
färbung. Wir haben noch einige andere Aldehyde in bezug auf
ihr Verhalten gegenüber der LEBBiN'sehen Probe untersucht.
Acetaldehyd gibt eine intensive gelbrote Färbung, welche sich
von der mit Formaldehyd nicht viel unterscheidet. Ein Gemisch
von Formaldehyd und Acetaldehyd läßt die mit Formaldehyd
eintretende Färbung nicht mehr erkennen. n-Butylaldehyd gibt
keine, Hexylenaldehyd eine schwache Gelbfärbung.
Die LEBBiN'sche Probe ist also nicht zum Nachweis des
Formaldehydes in Pflanzendestillaten zu gebrauchen.
4. Probe mit Dimethylanilin.
Die auf Formaldehyd zu untersuchende wässerige Lösung
wird mit etwas Dimethylanilin und einigen Tropfen Schwefel-
säure 1/2 Stunde im Wasserbade erhitzt. Dann wird alkalisch ge-
macht, das Dimethylanilin fortgekocht und Titriert. Ist Form-
aldehyd zugegen, so tritt nun auf Zusatz von Bleisuperoxyd und
Essigsäure eine intensive Blaufärbung ein. — Hexylenaldehyd gibt
unter denselben Umständen eine intensive dunkel-gelbgrüne Fär-
bung, welche die mit Formaldehyd überdeckt. BoRKORNY2*)
schreibt zu dieser Reaktion: „mißlich ist aber dabei, daß auch
Bleioxyd und Dimethylanilin allein schon Färbungen geben (zu-
erst gelbe, dann grüne bis blaugrüne)". Es läßt sich also auch
mit dieser Reaktion kein sicherer Nachweis des Formaldehyds
in Pflanzendestillaten führen.
2?) Chem. Ztg. 1909, 1141.