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Curtius, Theodor [Editor]; Franzen, Hartwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 7. Abhandlung): Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen, 3: Über das Vorkommen von Formaldehyd in den Pflanzen — Heidelberg, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37311#0014
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14 (A. 7)

Theodor Curtius und Hartwig Franzen :

konzentrierter Schwefelsäure unterschichtet und hierzu langsam
eine kleine Menge der auf Formaldehyd zu untersuchenden Flüssig-
keit an den Wandungen des Gefäßes herabfließen gelassen. Ist
Formaldehyd zugegen, so bildet sich an der Berührungsstelle der
beiden Schichten ein blaugrüner Ring. Zum Nachweis des Form-
aldehyds in den Pflanzen mit Hilfe dieses Reagens wird ein frisch
belichtetes Blatt, z. B. von Tropaeolum, in kleine Stücke ge-
schnitten, mit etwas Wasser gemischt und filtriert; die so er-
haltene Flüssigkeit wird dann in der oben geschilderten Weise
auf Formaldehyd untersucht. Die Tiefe der so erhaltenen ge-
färbten Zone war am größten, wenn die Blätter in diffusem
Tageslicht gestanden hatten; die Färbung war schwach oder trat
überhaupt nicht ein, wenn das Licht sehr schwach oder sehr
intensiv war.
Wir haben das Verhalten des a, ß-Hexylenaldehydes gegen-
über dem GiBSON'schen Reagens untersucht und gefunden, daß
dieser Aldehyd ganz ähnliche Färbungen gibt wie der Form-
aldehyd; sie waren allerdings nicht so intensiv wie mit letzterem.
Der Nachweis des Formaldehyds in den Pflanzen durch GiBSON
ist jedenfalls auch ganz unsicher.
Weiter hat dann noch L. GENTiL-f) Formaldehyd in Zucker-
rüben mit Hilfe verschiedener Farbenreaktionen nachzuweisen
versucht. 2 kg Rübenblätter oder Wurzeln wurden der Wasser-
dampfdestillation unterworfen und mit dem ersten 200 ccm-
Dcstillat die Reaktionen angestellt. Der Ausfall sämtlicher Re-
aktionen deutete auf die Anwesenheit von Formaldehyd hin.
Er benutzte folgende Proben:
1. Probe von FARNSTEINER.
Eine verdünnte Formaldehydlösung gibt auf Zusatz von
Peptonlösung, konzentrierter Schwefelsäure und Eisenchlorid-
lösung eine Violettfärbung. Wir haben verschiedene Aldehyde
in bezug auf ihr Verhalten gegen das FARNSTEiNER'sche Reagens
untersucht. Acetaldehyd gibt eine Grünfärbung; wird Form-
aldehyd zu der Acetaldehydlösung hinzugefügt, so überdeckt die
Grünfärbung die mit Formaldehyd eintretende Violettfärbung.
n-Butylaldehyd färbt das Reagens gelb; mit Hexylenaldehyd tritt
eine rotgelbe Färbung ein; wird eine Mischung von Hexylen-
26) Bulletin de l'Assoc. des Chimistes de Sucrerie et Distillerie 27
(1909), 1G9.
 
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