Metadaten

Darapsky, August Joseph [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 12. Abhandlung): Über optisch aktive Hydrazinosäuren, 3: Umwandlung der d- bzw. l-Hydrazono-phenyl-essigsäure: ein Beitrag zur Kenntnis der Weldenschen Umkehrung — Heidelberg, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37371#0022
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22(A.12)

August Darapsky:

0,5872 g Substanz. 8,0828 g Gewicht der alkoholischen
Lösung. Drehung im 1 dm-Rohr bei 20° und Natriumlicht 3,93°
nach rechts.
d^ = 0,8096. [a]^° = + 66,86 L
Zum Vergleich wurde der Ester nunmehr auch mittelst
alkoholischer Schwefelsäure dargestellt. 2,55 g (15 M. M.)
d-Phenylchloressigsäure 191,05°) wurden mit 13 g
5 prozentiger alkoholischer Schwefelsäure 3^ Stunden auf dem
Wasserbade gekocht und der gebildete Ester in üblicher Weise
abgeschieden. K. P. 138° bei 19 mm. Ausbeute: 2,3 g. Der so
erhaltene Ester hlieb auch bei längerem Aufbewahren völlig
farblos und zeigte bei der Analyse den erwarteten Chlorgehalt.
0,2054 g Substanz gaben 0,1492 g AgCl nach CARius.
Ber. für CioHnChCl (198,53): Gefunden:
CI 17^86o/o. 17,96o/o.
Die spez. Drehung wurde beinahe doppelt so hoch gefunden,
wie die des mittelst Diazoäthans gewonnenen Esters.
0,5942 g Substanz. 8,0926 g Gewicht der alkoholischen
Lösung. Drehung im 1 dm-Rohr bei 20° und Natriumlicht 7,20°
nach rechts.
d^ = 0,8106. [og)== W121,05L
Bei der Veresterung von 4-Phenylchloressigsäure erhält
man somit umgekehrt wie bei der von d-Phenylazidoessigsäure
mittelst Diazoäthan ein schwächer drehendes Produkt wie
mittelst alkoholischer Schwefelsäure.
aCPhenylchloressigester wurde bereits vor längerer Zeit von
WALDEN°) gelegentlich seiner interessanten Untersuchungen
über ,,Autoracemisierung" dargestellt durch Einwirkung von
Phosphorpentachlorid auf /-Mandelsäureäthylester; da aber der
Ersatz des Hydroxyls durch Chlor meist mit teilweiser Racemi-
sation verbunden ist, dürfte die von WALDEN am Ester selbst
bestimmte Drehung ([a]p==-U 25,19° bzw. 29,2°) kaum dem op-
tisch reinen Ester zukommen. Möglicherweise ist aber auch
obiger, aus reiner d-Säure mittelst alkoholischer Schwefelsäure
bereitete <7-Ester nicht frei von Racemkörper, was man wohl
daraus schließen darf, daß ein in gleicher Weise aus reiner
/-Phenylchloressigsäure dargestellter /-Ester nach dem Folgenden
eine um ca. 13° geringere spez. Drehung zeigte.

9) B. 28, 1295 (1895); 31, 1420 (1898).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften