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P. Lenard und W. Hausser:
Temperatur T, so hat man die Gleichung für die gesuchte Emis-
sionstemperatur T. Um dem oben ins Auge gefaßten, maximalen
Wert von T für das Dauerleuchten von CaBix. unmittelbar nach
Schluß voller Erregung nahe zu kommen, ist etwa = 0,0001 zu
setzen, entsprechend der größten, an normalen CaBi-Phosphoren
in der ersten Sekunde des Nachleuchtens an der lichtelektrischen
Kamera beobachteten Wirkung. Hiermit ergibt sich in runder
Zahl T = 1200° absolut oder ca. 900° G.
Während der Abklingung sinkt diese Emissionstemperatur
allmählich bis zu Null herab. 120 Tage nach Schluß voller Erregung,
wo die Intensität nach unseren Abklingungsmessungen (,,Ab-
klingung" Tab. I und II) auf 0,00000003 des Anfangswertes
herabgesunken ist, würde T aber immer noch rund 580 ° C
betragen^).
Die Emissionstemperaturen des Momentanleuchtens können
sehr viel höher sein, als die hier für das Dauerleuchten berechneten
Temperaturen; denn die Intensität des Momentanleuchtens steigt
(ohne nachgewiesene Grenze) proportional der erregenden Inten-
sität immer weiter an, was von dem Einen von uns nachgewiesen
worden ist°°). Es wird daher im Falle des Momentanleuchtens
sachgemäß die erregte (ausgestrahlte) Energie mit der erregenden
(eingestrahlten) Energie zu vergleichen sein, was —' wenn man
ss) Diese Langsamkeit des Herabsinkens der Emissionstemperatur,
im Vergleich zum sehr schnellen Herabsinken der Temperatur eines durch
Strahlung erkaltenden heißen schwarzen Körpers, illustriert drastisch die
Verschiedenheit der Emissionsmechanismen der beiden Fälle. Dieselbe Ver-
schiedenheit kommt auch zum Ausdruck in der oben (unter Energie pro
Gramm Metall) berechneten, sehr hohen Temperatur von 41 000° C. für das
heiße Wismutmetall von gleichem Energieinhalt wie das Wismut des Phos-
phors. Das durch Strahlung erkaltende Wismutmetall von dieser Tem-
peratur würde die gleiche Lichtsumme emittieren, wie das Wismut im
Phosphor von Zimmertemperatur, jedoch viel schneller, und also mit sehr viel
größerer Intensität. Die Verschiedenheit der Mechanismen besteht (nach
unserer Vorstellung) darin, daß im Falle des Phosphors die Auslösung der
Emission (Abtrennung der auswärtigen Elektronen zur Rückkehr) von den
nur Zimmertemperatur besitzenden S-Atomen erfolgt, im Falle des heißen
Körpers dagegen von Atomen, deren Bewegungen (und also auch Nähe-
wirkungen) seiner hohen Temperatur entsprechen. Auch bei den Phosphoren
erfolgt die Emission schneller, wenn sie auf höhere Temperaturen gebracht
werden, wie wir früher ausführlich untersucht hatten (vgl. 1904 und ,Ab-
klingung" 8. 54).
°° ) W. HAussER, Dissertation, Heidelberg, 8. 24.
P. Lenard und W. Hausser:
Temperatur T, so hat man die Gleichung für die gesuchte Emis-
sionstemperatur T. Um dem oben ins Auge gefaßten, maximalen
Wert von T für das Dauerleuchten von CaBix. unmittelbar nach
Schluß voller Erregung nahe zu kommen, ist etwa = 0,0001 zu
setzen, entsprechend der größten, an normalen CaBi-Phosphoren
in der ersten Sekunde des Nachleuchtens an der lichtelektrischen
Kamera beobachteten Wirkung. Hiermit ergibt sich in runder
Zahl T = 1200° absolut oder ca. 900° G.
Während der Abklingung sinkt diese Emissionstemperatur
allmählich bis zu Null herab. 120 Tage nach Schluß voller Erregung,
wo die Intensität nach unseren Abklingungsmessungen (,,Ab-
klingung" Tab. I und II) auf 0,00000003 des Anfangswertes
herabgesunken ist, würde T aber immer noch rund 580 ° C
betragen^).
Die Emissionstemperaturen des Momentanleuchtens können
sehr viel höher sein, als die hier für das Dauerleuchten berechneten
Temperaturen; denn die Intensität des Momentanleuchtens steigt
(ohne nachgewiesene Grenze) proportional der erregenden Inten-
sität immer weiter an, was von dem Einen von uns nachgewiesen
worden ist°°). Es wird daher im Falle des Momentanleuchtens
sachgemäß die erregte (ausgestrahlte) Energie mit der erregenden
(eingestrahlten) Energie zu vergleichen sein, was —' wenn man
ss) Diese Langsamkeit des Herabsinkens der Emissionstemperatur,
im Vergleich zum sehr schnellen Herabsinken der Temperatur eines durch
Strahlung erkaltenden heißen schwarzen Körpers, illustriert drastisch die
Verschiedenheit der Emissionsmechanismen der beiden Fälle. Dieselbe Ver-
schiedenheit kommt auch zum Ausdruck in der oben (unter Energie pro
Gramm Metall) berechneten, sehr hohen Temperatur von 41 000° C. für das
heiße Wismutmetall von gleichem Energieinhalt wie das Wismut des Phos-
phors. Das durch Strahlung erkaltende Wismutmetall von dieser Tem-
peratur würde die gleiche Lichtsumme emittieren, wie das Wismut im
Phosphor von Zimmertemperatur, jedoch viel schneller, und also mit sehr viel
größerer Intensität. Die Verschiedenheit der Mechanismen besteht (nach
unserer Vorstellung) darin, daß im Falle des Phosphors die Auslösung der
Emission (Abtrennung der auswärtigen Elektronen zur Rückkehr) von den
nur Zimmertemperatur besitzenden S-Atomen erfolgt, im Falle des heißen
Körpers dagegen von Atomen, deren Bewegungen (und also auch Nähe-
wirkungen) seiner hohen Temperatur entsprechen. Auch bei den Phosphoren
erfolgt die Emission schneller, wenn sie auf höhere Temperaturen gebracht
werden, wie wir früher ausführlich untersucht hatten (vgl. 1904 und ,Ab-
klingung" 8. 54).
°° ) W. HAussER, Dissertation, Heidelberg, 8. 24.