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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Der Temperaturkoeffizient der spezifischen Wärme von Gasen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37343#0008
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8 (A. 2)

MaxTrautz:

wenig gekrümmt, daß es nicht wundernehmen wird, wenn man
berechnete Kurve und Beobachtung zur Deckung bringen kann.
Und weiterhin stört auch der Zerfall in Atome bei der Mehrzahl
der anderen Gase schon in tieferen Tcmperaturintervallen, als
gerade beim Wasserstoff. Bei sehr hohen Temperaturen wird
man durch ein weiteres Glied der Strahlung Rechnung tragen
müssen.
Abgesehen von der Tatsache, daß man die spezifischen
Wärmen der Gase durch die geschilderte Grundannahme im Ein-
klang mit den bisher experimentell bekannten Zahlen darstellen
kann, spricht noch ein weiterer Umstand für Gleichung 6) (und
für eine entsprechend geänderte Gleichung für mehratomige
Gase). Nämlich eine zwiefache Ähnlichkeit mit den
QuantenformelnA), welch letztere doch, wie bekannt,
wenigstens in großen Zügen auch das Verhalten der Molar-
wärmen der Gase darstellen und sich bei festen Körpern sehr
gut bewährt haben.
Die Ähnlichkeit mit den Quantenformeln liegt einerseits in
der Form der Gleichungen.
Beide Gleichungen enthalten im Prinzip zwei Glieder: das
erste s/g R und das zweite, das eigentümliche Exponential-
funktionen enthält, die immerhin insofern ähnlich sind, als
im Zähler die Exponentialfunktion allein steht, im
Nenner aber zu ihr noch ein additives Glied hinzukommt.
Die zweite formale Ähnlichkeit liegt darin, daß der Nenner im
zweiten Glied quadriert wird. Die dritte darin, daß der
Exponent in der genannten Funktion als einzige Va-
riable T enthält, und zwar in gleicher funktioneller
Rolle. Die vierte endlich darin, daß der Zähler des Ex-
ponenten einer Stoffkonstante proportional ist.
Aber selbst die Zahl werte der in beiden Formeln vor-
kommenden Größen sind z. T. ähnlich. Es liegt nämlich die

Größe Qo

oder
li

ganz

in derselben Größenordnung, wie

das in der Ouantenformel an gleicher Stelle stehende ß v, das
Produkt aus der Schwingungszahl und der bekannten PLANCK-
schen Strahlungskonstante ß — 4,86 - 1(WW
Daraus kann man verschiedene Schlüsse ziehen. Einmal
einen praktischen. Alan kann nämlich die von seiten der
Quantentheorie schon gegebenen Zahlen für ßv^) als erste An-
 
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