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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 1. Abhandlung): Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor, 1 — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37409#0033
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Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor. I. (A. 1) 25
sogar über 400°, freilich mit geringerer Genauigkeit. Seine größten
Vorzüge entfaltet der Apparat überhaupt dann, wenn man sich mit
einer mäßigen Genauigkeit begnügen kann. Sie ist aber auch dann
noch ganz beträchtlich. Denn das äußerste Rohr, das als Behälter
der Reguliersubstanz (Schwefelsäure, Quecksilber, Luft) ausgebildet
und zugleich gut isoliert ist, hat einen so bedeutenden Inhalt,
daß der Inhalt auf Temperaturänderungen sehr merklich reagiert.
Es verschiebt sich bei Steigerung der Temperatur, wenn der
Hahn zum Fülltrichter geschlossen ist, die Quecksilbersäule
zwischen den Kontakten aus Platindraht solange, bis beide mit-
einander in leitende Verbindung kommen. Dadurch wird ein
Hilfsstrom geschlossen, der elektromagnetisch den im Rheotan-
band fließenden Heizstrom auf eine andere Leitung mit etwas
größerem Widerstand umlegt. Die nötigen Widerstände werden
leicht so ausprobiert, daß die eine Leitung einen etwas zu großen,
die andere einen etwas zu kleinen Widerstand besitzt. Eine Stark-
stromwippe (Quecksilber in evakuiertem Rohr) besorgt die Um-
schaltung. Öffnet man den Hahn zum Fülltrichter, so wird der
Hilfsstrom unterbrochen und man kommt dann leicht und schnell
auf eine höhere Temperatur, wobei der Fülltrichter die überschüssige
Flüssigkeit des Regulators aufnimmt. Auch das Ubergehen zu
tieferer Temperatur dauert nur sehr kurze Zeit, da sich der Thermo-
stat beim Abstellen der Heizung schnell und gleichmäßig abkühlt.
Die zeitliche Konstanz der Temperatur ist sehr vollkommen. Bei
tieferenTemperaturen0.1° und weniger beträgt hier die Schwankung,
die oberhalb 250° i. allg. auch nicht über 0.5° hinausgeht. Die
lokale Gleichförmigkeit der Temperatur ist jedoch nicht so gut,
falls man nicht den ganzen Apparat in Asbest einpackt,
mindestens in dem das Reaktionsgefäß umgebenden Mantel.
Denn dort mißt man über und unter dem Reaktionsgefäß mit-
unter um 1° verschiedene Temperaturen. Diese Angaben beziehen
sich auf das Arbeiten des Apparats ohne große Isolation und
werden verständlich, wenn man die horizontale Lage des Apparats
und seine geringe Dicke in Betracht zieht, zwei wesentliche und
sehr günstige Bedingungen. Es ist wahrscheinlich, daß der
Temperaturunterschied zwischen oben und unten im Innern des
Gefäßes an der Wand höchstens die Hälfte des im Mantel be-
obachteten gewesen ist. Bei manchen Modellen war noch eine
Glashülle über das Reaktionsgefäß in den Badmantel eingeschoben
und dabei dürfte die Verwischung des lokalen Temperatur-
 
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