Metadaten

Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 1. Abhandlung): Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor, 1 — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37409#0036
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
28 (A. 1)

Max Trautz:

3. Zusammenfassung.
Das neue Ergebnis der vorstehenden Rechnungen und Vor-
versuche ist folgendes:
1. Die von SuDBOROUGH und MiLLAR bestimmten Dissozia-
tionsgrade von NOGi, die durch ihre Wärmetönung, wie sie sich
aus der Isochorengleichung berechnet, dieser oder der Zahl von
BrnNER und PYLKOFF widersprechen, lassen sich nicht durch den
von diesen Forschern beigezogenen Zerfall von Stickoxyd und seine
Folgereaktionen erklären. Denn sie sind, wie die von ihnen ge-
fundene Wärmetönung zusammen mit dem Theorem von NERNST
beweist, zu klein und nicht zu groß.
2. Der scheinbareWiderspruchgegenWärmetönungund NERNST-
sches Theorem bleibt, wie die Zahlen von VÄGÖ beweisen, auch
zwischen 350° und 650° bestehen, in geringerem Grad zwar, aber
in gleicher Richtung.
3. Die von VÄGÖ durchgeführte Berechnung seiner Messungen
ist soweit unzulässig, als die Reaktion 2NO-j-Cl2=2NOCl allein
zugrunde gelegt wird.
4. Die VAGÖschen Zahlen, die, weil vom unzersetzten NOGI aus
erhalten, infolge Trägheit der Reaktion zu klein sein könnten, sind
doch Gleichgewichtswerte, da sie unmittelbar anschließen an
die von mir von der anderen Seite der Reaktion her erhaltenen
Zahlen.
5. Alan kommt auch schnell und sicher zum Gleichgewicht vom
zersetzten NOGI aus von gewöhnlicher Temperatur bis 340°.
6. Unter 650° ist daher bei der kurzen Dauer der VAGÖschen
und unserer Versuche nicht an eine Beteiligung von Stickstoff oder
Stickoxydul zu denken.
7. Die von SuDBOROUGH und MiLLER, von VÄGÖ und von mir
beobachteten Zahlen für den Dissoziationsgrad -—- alle berechnet
nach der offenbar mindestens unzureichenden Annahme, daß die
Reaktion dem Schema 2NO-}-Cl2=2NOCl folgt — sind viel kleiner,
als sie sich aus der Wärmetönung dieser Reaktion nach NERNST
berechnen.
8. Dieser Unterschied wird um so größer, je höher die Tempera-
tur.
9. Die Zahlen von SuDBOROUGH und MiLLAR widersprechen
durch ihre abnorme Kleinheit denen von VÄ.GÖ und mir. Die Ur-
sache dürfte z. T. im anderen Meßprinzip liegen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften