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Lincio, Gabriel; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 15. Abhandlung): Beitrag zur Kenntnis des Erythrins: nebst einem Anhang über die Doppelbrechung des Vivianits — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37438#0004
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4(A. 15)

G. Lincio:

Da nun bis 20(P 19,71% Wasser entweichen, so lassen sich
hierfür etwa 6^/2 Moleküle annehmen, denn
6 Mol. HgO entsprechen 18,05%
6*^ „ „ „ 19,55%
7 „ „ „ 21,05%
Zu einem eingehenderen Studium der Abhängigkeit des Wasser-
verlustes von der Temperatur reichte das schöne Material nicht
aus. Auch zur Untersuchung des Erythrins auf einen etwaigen
Gehalt an SO3 sowie auf NiO, FeO und CaO mußte ich schon
Material von Schneeberg wählen, das nicht jene tadellose Reinheit
besaß und das bei der Analyse zu den nachstehenden unter 111
angeführten Zahlen führte:

111
Reduzierte
Analyse
AsgOs
38,34
37,87
GoO
33,77
38,49
FeO
4,66

CaO
0,25

IDO
23,93
23,64
100,95
100,00

Ein Vergleich mit der Theorie zeigt deutlich, daß es sich bei
diesem etwas unreinen Erythrin größtenteils um eine isomorphe
Mischung von Kobaltarseniat und Eisenarseniat, also von Ery-
thrin und Symplesit, handelt. Allerdings ist bereits mit einer
Lupe zu erkennen, daß dieses Material nicht ganz homogen ist,
und ein Teil des Eisens dürfte auch in anderer Form beigemischt
sein. Übrigens zeigen auch feine Spaltblättchen des reinsten Ery-
thrins, wenn man sie unter dem Mikroskop durchmustert, häufig
inselartige gelbe Flecken, die ihrem Volumen nach wohl % bis
%% ausmachen dürften und wohl auf eine beginnende Zersetzung
zurückzuführen sind. Daß diese Zersetzung noch nicht weit vor-
geschritten ist, zeigt die sehr annähernde Übereinstimmung der
Analysenzahlen mit denen der Theorie.
Erst im vorigen Jahre kam ich durch das sehr liberale Ent-
gegenkommen meines früheren Lehrers, des Herrn Oberbergrats
Prof. Dr. KoLBECK in Freiberg i. S., wieder in den Besitz von
ganz frischem Schneeberger Erythrin, der mit dem von mir analy-
sierten reinen Material als identisch angesehen werden kann. An
diesem Material habe ich im Heidelberger mineralogisch-petro-
 
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