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Lincio, Gabriel; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 15. Abhandlung): Beitrag zur Kenntnis des Erythrins: nebst einem Anhang über die Doppelbrechung des Vivianits — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37438#0005
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Beitrag zur Kenntnis des Erythrins. (A. 15) 5
graphischen Institut morphologische und optische Untersuchungen
anstellen können, über die ich nachfolgend berichte.
H. Morphologisches.
Wir kennen Erythrine in einigermaßen meßbaren Kristallen
nur von Schneeberg i. S. und von Cobalt (Cobalt-Distrikt in Ca-
nada). Die dafür aufgestellten Achsenverhältnisse sind
nach A. BREZINA^
a: b : c = 0,75 : 1 : 0,70; ß = 105°
nach W. F. GREEN°
a b : c = 0,7502 : 1 : 0.7006; ß = 105°1C
Nach den von GREEN selbst mitgeteilten Einzelwerten wird man
die Genauigkeit in den letzteren Angaben heruntersetzen müssen
und beide Erythrin-Vorkommen als morphologisch gleich anzu-
sehen haben. Auch meine Messungen waren nicht derart, daß
sie das von BREZINA aufgestellte Achsenverhältnis zu berichtigen
erlaubten. Ich werde daher meinen weiteren Betrachtungen seine
Erythrinwerte zugrunde legen.
Die aus alten Beobachtungen stammenden Formenangaben
sind in DANA's System of Mineralogy (1892) zusammengestellt.
An dem Canadischen Vorkommen fehlt die bis dahin schon be-
kannte Form {112 I und zeigt neu ein Prisma (350 } und ein flaches
Querdoma vorn oben {104}. Meine Beobachtungen am Schnee-
berger Vorkommen haben zwei neue Formen mit Sicherheit er-
kennen lassen: Das Querdoma n = {101} und die Grundpyramide
p = { lll }. Wie im allgemeinen alle terminalen Flächen am Ery-
thrin, sind auch diese etwas matt und geben nur selten deutliche
Reflexe. Sie scheinen gerade denjenigen Lösungen gegenüber etwas
unbeständig zu sein, gegenüber denen die Prismenzone beständig
ist. Die Fläche n = (101) wurde unter dem Mikroskop an der
Lage ihrer Kante mit b = (010) beobachtet. Der Winkel dieser
Kante von n und b (siehe Fig. 6 auf der Tafel) mit der Kante
von a = (100) und b wurde im Mittel zu 141° 30' gemessen, wäh-
rend das Achsenverhältnis zu 141° 0' führt. An einem Kristall
1 TscuERMAKS Mineraloge Mitt. 1872, 19.
2 BREZINA gibt wohl nur irrtümlich 100° an, wie auch V. GoLDSCHMiDT
in seinen Winkeltabellen von 1897 diesen Wert für ß in 105° korrigiert hat.
s Trans. Canadian Institute, Toronto, vol. VIII (1908/09), 443—450.
Ref. Zeitschr. f. Kristallogr. 53 (1914), 404.
 
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