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C. Ramsauer:
Im allgemeinen sind hier nur die Hauptresultate wieder-
gegeben; über Einzelheiten, wie genauere Präzision von Korrek-
turen und Kontroversen mit anderen Autoren ,,vgl. Annalen'X
§1. Die wahre Form der Geschwindigkeitsverteilung.
Die Kurven der Versuchsreihe III, welche wegen der geringen
Spaltbreite und der Anbringung der Zwischenblende nach ,,Ak. I"
als einwandfrei betrachtet werden dürfen, sind in Fig. 1 dargestellt.
Die Wirkung des falschen Lichtes, deren Größe durch die X X
Kurven wiedergegeben ist, ist bereits in Abzug gebracht.
Diese Kurven stellen gemäß ihrer experimentellen Entstehung
die Mengenverteilung nach linearen Geschwindigkeiten dar.
Für die Aufsuchung allgemeiner Beziehungen erscheint es günstiger,
die Mengenverteilung auf die Quadrate der Geschwindigkeit zu
beziehen. Hiefür spricht einerseits die Gestalt der Kurven, welche
deutlich einen steileren Abstieg nach wachsenden Geschwindig-
keiten zeigen und daher eine gewisse Symmetrie nach Quadrie-
rung der Abszissen erwarten lassen, andererseits der EiNSTEiN-
sche Ansatz. Überdies gibt der Erfolg uns recht. Wir werden daher
stets mit den Quadraten der Geschwindigkeit rechnen, d. h.
mit Werten, die sich von der Voltgeschwindigkeit nur durch einen
leicht zu ermittelnden Faktor unterscheiden.
Unsere erste Frage ist jetzt: Haben die obigen 6 Kurven eine
gleiche Grundform in der Art, daß sie durch Reduktion auf ein
und dieselbe Maximallage identisch werden ? Das Resultat ist
unter Anwendung quadratischer Abszissen in Fig. 2 dargestellt;
die Abszisse des Maximums ist auf 1 gelegt, die Höhe des Maxi-
mums ist gleich 100 gesetzt. Über die Bedeutung der Zeichen
vgl. die Kurven der Fig. 1. Wie man sieht, ist die obige Frage
streng zu bejahen, ein Resultat, welches wegen seiner großen Ein-
fachheit von besonderer Bedeutung ist.
Dieses Ergebnis führt uns sofort zu einer zweiten Frage:
Ist diese Verteilungsfunktion für verschiedene Stoffe die gleiche ?
Um nicht alle Kurven graphisch wiedergeben zu müssen, wollen
wir einen für die Kurvenform charakteristischen Rechnungsaus-
druck bilden. Bedeuten a und b die experimentell gefundenen
Werte der Abszissen (Ampere) für diejenigen Ordinaten, welche
s Mit dieser Bezeichnung wird im folgenden stets auf eine ausführliche,
den Annalen der Physik bereits eingereichte Darstellung der ganzen Unter-
suchung hingewiesen, welche in schätzungsweise 2—3 Monaten erscheinen
wird.
C. Ramsauer:
Im allgemeinen sind hier nur die Hauptresultate wieder-
gegeben; über Einzelheiten, wie genauere Präzision von Korrek-
turen und Kontroversen mit anderen Autoren ,,vgl. Annalen'X
§1. Die wahre Form der Geschwindigkeitsverteilung.
Die Kurven der Versuchsreihe III, welche wegen der geringen
Spaltbreite und der Anbringung der Zwischenblende nach ,,Ak. I"
als einwandfrei betrachtet werden dürfen, sind in Fig. 1 dargestellt.
Die Wirkung des falschen Lichtes, deren Größe durch die X X
Kurven wiedergegeben ist, ist bereits in Abzug gebracht.
Diese Kurven stellen gemäß ihrer experimentellen Entstehung
die Mengenverteilung nach linearen Geschwindigkeiten dar.
Für die Aufsuchung allgemeiner Beziehungen erscheint es günstiger,
die Mengenverteilung auf die Quadrate der Geschwindigkeit zu
beziehen. Hiefür spricht einerseits die Gestalt der Kurven, welche
deutlich einen steileren Abstieg nach wachsenden Geschwindig-
keiten zeigen und daher eine gewisse Symmetrie nach Quadrie-
rung der Abszissen erwarten lassen, andererseits der EiNSTEiN-
sche Ansatz. Überdies gibt der Erfolg uns recht. Wir werden daher
stets mit den Quadraten der Geschwindigkeit rechnen, d. h.
mit Werten, die sich von der Voltgeschwindigkeit nur durch einen
leicht zu ermittelnden Faktor unterscheiden.
Unsere erste Frage ist jetzt: Haben die obigen 6 Kurven eine
gleiche Grundform in der Art, daß sie durch Reduktion auf ein
und dieselbe Maximallage identisch werden ? Das Resultat ist
unter Anwendung quadratischer Abszissen in Fig. 2 dargestellt;
die Abszisse des Maximums ist auf 1 gelegt, die Höhe des Maxi-
mums ist gleich 100 gesetzt. Über die Bedeutung der Zeichen
vgl. die Kurven der Fig. 1. Wie man sieht, ist die obige Frage
streng zu bejahen, ein Resultat, welches wegen seiner großen Ein-
fachheit von besonderer Bedeutung ist.
Dieses Ergebnis führt uns sofort zu einer zweiten Frage:
Ist diese Verteilungsfunktion für verschiedene Stoffe die gleiche ?
Um nicht alle Kurven graphisch wiedergeben zu müssen, wollen
wir einen für die Kurvenform charakteristischen Rechnungsaus-
druck bilden. Bedeuten a und b die experimentell gefundenen
Werte der Abszissen (Ampere) für diejenigen Ordinaten, welche
s Mit dieser Bezeichnung wird im folgenden stets auf eine ausführliche,
den Annalen der Physik bereits eingereichte Darstellung der ganzen Unter-
suchung hingewiesen, welche in schätzungsweise 2—3 Monaten erscheinen
wird.