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G. Ramsauer:
Unterschiede gegen I sind daher von keiner prinzipiellen Be-
deutung; Näheres hierüber vgl. Annalen. Hier sei nur noch erwähnt,
daß der geringe Anstieg der Kurve I nach dem Knickpunkt in
Übereinstimmung mit den im übrigen nicht zutreffenden GEHRTS-
schen Versuchen auf Elektronenreflexion zurückzuführen ist.
Vereinigt man diese Resultate mit den an sich nicht anfechtbaren
Schlußfolgerungen Herrn LENARDS über die Erzeugung des Knick-
punkts durch die bestehenden Oberflächenkräfte, so erhält man
folgende Gesamtübersicht:
a) Der Knickpunkt wird nicht durch Reflexion hervorgerufenU
b) Der Knickpunkt wird nicht durch Oberflächenkräfte be-
dingt, ohne daß deswegen das Vorhandensein einer Oberflächen-
kraft n zweifelhaft würde.
c) Der Knickpunkt tritt stets im homogenen Feld auf und
erklärt sich durch das Überwiegen geringer Geschwindigkeiten
für die bei homogenem Feld allein in Betracht kommenden senk-
rechten Komponenten. Auch die Oberflächenkräfte müßten den
Knickpunkt erzeugen, jedoch ist er im homogenen Feld aus den
angegebenen Gründen bereits vorhanden, und im zentralen Felde
kann er nicht auftreten, da bereits im negativen Zweige die Nei-
gungstangente 0 wird.
d) Der Knickpunkt gibt durch seine Lage den wahren Null-
punkt der Geschwindigkeit wieder.
In letzterer Beziehung behält demnach der Knickpunkt seine
für lichtelektrische Arbeiten nach der Gegenspannungsmethode
große Bedeutung, da er eine genaue Bestimmung des während
der licht elektrischen Messung herrschenden Kontaktpoten-
tials ermöglicht, wogegen die sonst benützten Methoden entweder
zu ungenau sind oder unter ganz veränderten Verhältnissen arbeiten.
Kap. II. Rückschlüsse auf die Verteilungskurve der inneren
Geschwindigkeiten.
Unsere Messungen beziehen sich auf die Verteilungskurve
derjenigen äußeren Geschwindigkeiten, mit welchen die emittier-
ten Elektronen hei senkrechter Bestrahlung in zur Oberfläche
senkrechter Richtung das bestrahlte Material verlassen. Es erhebt
sich jetzt die wichtige Frage, welche innere ursprüngliche Ge-
Schon von Herrn A. KLAGES auf Grund seiner Versuche geschlossen.
Ann. d. Phys. 31, S. 345, 1910.
G. Ramsauer:
Unterschiede gegen I sind daher von keiner prinzipiellen Be-
deutung; Näheres hierüber vgl. Annalen. Hier sei nur noch erwähnt,
daß der geringe Anstieg der Kurve I nach dem Knickpunkt in
Übereinstimmung mit den im übrigen nicht zutreffenden GEHRTS-
schen Versuchen auf Elektronenreflexion zurückzuführen ist.
Vereinigt man diese Resultate mit den an sich nicht anfechtbaren
Schlußfolgerungen Herrn LENARDS über die Erzeugung des Knick-
punkts durch die bestehenden Oberflächenkräfte, so erhält man
folgende Gesamtübersicht:
a) Der Knickpunkt wird nicht durch Reflexion hervorgerufenU
b) Der Knickpunkt wird nicht durch Oberflächenkräfte be-
dingt, ohne daß deswegen das Vorhandensein einer Oberflächen-
kraft n zweifelhaft würde.
c) Der Knickpunkt tritt stets im homogenen Feld auf und
erklärt sich durch das Überwiegen geringer Geschwindigkeiten
für die bei homogenem Feld allein in Betracht kommenden senk-
rechten Komponenten. Auch die Oberflächenkräfte müßten den
Knickpunkt erzeugen, jedoch ist er im homogenen Feld aus den
angegebenen Gründen bereits vorhanden, und im zentralen Felde
kann er nicht auftreten, da bereits im negativen Zweige die Nei-
gungstangente 0 wird.
d) Der Knickpunkt gibt durch seine Lage den wahren Null-
punkt der Geschwindigkeit wieder.
In letzterer Beziehung behält demnach der Knickpunkt seine
für lichtelektrische Arbeiten nach der Gegenspannungsmethode
große Bedeutung, da er eine genaue Bestimmung des während
der licht elektrischen Messung herrschenden Kontaktpoten-
tials ermöglicht, wogegen die sonst benützten Methoden entweder
zu ungenau sind oder unter ganz veränderten Verhältnissen arbeiten.
Kap. II. Rückschlüsse auf die Verteilungskurve der inneren
Geschwindigkeiten.
Unsere Messungen beziehen sich auf die Verteilungskurve
derjenigen äußeren Geschwindigkeiten, mit welchen die emittier-
ten Elektronen hei senkrechter Bestrahlung in zur Oberfläche
senkrechter Richtung das bestrahlte Material verlassen. Es erhebt
sich jetzt die wichtige Frage, welche innere ursprüngliche Ge-
Schon von Herrn A. KLAGES auf Grund seiner Versuche geschlossen.
Ann. d. Phys. 31, S. 345, 1910.