Lichtelektrische Geschwindigkeitsverteilung. (A. 20) 23
schwindigkeitsverteilung dieser äußeren Erscheinungsform ent-
spricht^. Von der Lösung dieser Frage sind wir noch gerade so
weit entfernt wie von der Erklärung des normalen Photoeffekts
überhaupt. Es kann sich daher hier nur um einzelne Schlußfol-
gerungen handeln, deren eventuelle Unsicherheit selbstverständ-
lich keinen Zweifel an den experimentellen Ergebnissen bedingt.
Vi sei die Voltgeschwindigkeit, welche das betreffende Elektron
besitzt, nachdem es die erregende Lichtenergie aufgenommen hat,
aber bevor es seine bisherige Lage oder Bahn im Atom wesent-
lich verlassen hat. Vg sei die Geschwindigkeit nach völligem
Verlassen des Mutteratoms, Vg sei die Geschwindigkeit, mit wel-
cher das Elektron die Materialgrenze erreicht, V4 endlich sei die
Geschwindigkeit nach Überschreitung der Materialgrenze. Die Ver-
teilungskurve der letzteren Geschwindigkeiten ist in der vorlie-
genden Arbeit experimentell einwandfrei bestimmt.
Wir stellen jetzt im einzelnen folgende Fragen:
§ 1. Was ist bei einer ursprünglich einheitlichen
Größe und beliebiger Richtung von Vg als Geschwin-
digkeitsverteilung von Vg senkrecht zur Oberfläche zu
erwarten ?
Die Wirkung der fremden Atome auf das Elektron kann in
völliger Absorption oder Ablenkung und Geschwindigkeitsänderung
bestehen; die letztere werde nach allem bisher Bekannten als
Verzögerung vorausgesetzt. Entsprechend der starken Absorption
des Lichtes und der Elektronen tragen hierbei die Atomschichten
um so weniger zur Gesamtmenge bei, je tiefer sie liegen. Berück-
sichtigt man nur die ursprünglichen Richtungen, so treten die
unverminderten Geschwindigkeiten der obersten Schicht in relativ
größter Menge auf, während die Elektronen der tiefer gelegenen
Schichten in wachsendem Maße an Menge und Geschwindigkeit
geschwächt werden. Das gleiche ist in noch höherem Maße der
Fall, wenn man auch diejenigen Elektronen der tiefer gelegenen
Schichten berücksichtigt, welche auf irgendwelchen längeren
Wegen in das beobachtete Strahlenbünde] eintreten. Man würde
also eine Verteilungskurve erhalten, welche nach größeren Ge-
schwindigkeiten ganz steil, nach kleineren Geschwindigkeiten
langsamer ab fällt.
13 Diese prinzipiell so wichtige Unterscheidung findet sich bereits bei
Herrn LENARD 1. c. S. 182 ff.
schwindigkeitsverteilung dieser äußeren Erscheinungsform ent-
spricht^. Von der Lösung dieser Frage sind wir noch gerade so
weit entfernt wie von der Erklärung des normalen Photoeffekts
überhaupt. Es kann sich daher hier nur um einzelne Schlußfol-
gerungen handeln, deren eventuelle Unsicherheit selbstverständ-
lich keinen Zweifel an den experimentellen Ergebnissen bedingt.
Vi sei die Voltgeschwindigkeit, welche das betreffende Elektron
besitzt, nachdem es die erregende Lichtenergie aufgenommen hat,
aber bevor es seine bisherige Lage oder Bahn im Atom wesent-
lich verlassen hat. Vg sei die Geschwindigkeit nach völligem
Verlassen des Mutteratoms, Vg sei die Geschwindigkeit, mit wel-
cher das Elektron die Materialgrenze erreicht, V4 endlich sei die
Geschwindigkeit nach Überschreitung der Materialgrenze. Die Ver-
teilungskurve der letzteren Geschwindigkeiten ist in der vorlie-
genden Arbeit experimentell einwandfrei bestimmt.
Wir stellen jetzt im einzelnen folgende Fragen:
§ 1. Was ist bei einer ursprünglich einheitlichen
Größe und beliebiger Richtung von Vg als Geschwin-
digkeitsverteilung von Vg senkrecht zur Oberfläche zu
erwarten ?
Die Wirkung der fremden Atome auf das Elektron kann in
völliger Absorption oder Ablenkung und Geschwindigkeitsänderung
bestehen; die letztere werde nach allem bisher Bekannten als
Verzögerung vorausgesetzt. Entsprechend der starken Absorption
des Lichtes und der Elektronen tragen hierbei die Atomschichten
um so weniger zur Gesamtmenge bei, je tiefer sie liegen. Berück-
sichtigt man nur die ursprünglichen Richtungen, so treten die
unverminderten Geschwindigkeiten der obersten Schicht in relativ
größter Menge auf, während die Elektronen der tiefer gelegenen
Schichten in wachsendem Maße an Menge und Geschwindigkeit
geschwächt werden. Das gleiche ist in noch höherem Maße der
Fall, wenn man auch diejenigen Elektronen der tiefer gelegenen
Schichten berücksichtigt, welche auf irgendwelchen längeren
Wegen in das beobachtete Strahlenbünde] eintreten. Man würde
also eine Verteilungskurve erhalten, welche nach größeren Ge-
schwindigkeiten ganz steil, nach kleineren Geschwindigkeiten
langsamer ab fällt.
13 Diese prinzipiell so wichtige Unterscheidung findet sich bereits bei
Herrn LENARD 1. c. S. 182 ff.