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Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 20. Abhandlung): Über die lichtelektrische Geschwindigkeitsverteilung und ihre Abhängigkeit von der Wellenlänge — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37443#0029
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Lichtelektrische Geschwindigkeitsverteilung. (A. 20) 29
digkeitsverteilung erleidet bei dem Austritt der Elektronen aus dem
Atom eine nicht näher bekannte, je nach der Lage der Nachbar-
moleküle (im Metall gebundene Gasmoleküle ?) variierende Ver-
änderung, die auf die Elektronenmengen mit geringerer Ge-
schwindigkeit am stärksten einwirkt und im ganzen die Größen-
ordnung von einigen Volt besitzt. Auf dem weiteren Wege bis
zur Materialoberfläche wird sodann die Geschwindigkeit nicht mehr
wesentlich verändert, indem die Elektronen aus den tieferen
Schichten bei ihrem Zusammentreffen mit einem Atom entweder
für alle Geschwindigkeiten in gleichem Betrage ganz absorbiert oder
ohne Energieverlust reflektiert werden. Auch an der Material-
oberfläche selbst findet kein Potentialsprung mehr statt, der über
die zur völligen Trennung aus dem Mutteratom notwendige Arbeit
hinausginge. Die auf diesen Voraussetzungen beruhende Ge-
schwindigkeitsverteilung gelangt dann schließlich experimentell
zur Messung.

Zusammenfassung.
I. Versuchsmaterial:
Zink von 334—186 pp; Schwellenwert 363 pp
Messing ,, 285—186 pp; ,, 309—313 pp
Gold „ 256—186 pp; „ 263—275 pp
Kohle „ 252—186 pp; „ 263—266 pp
II. Versuchsresultate.
1. Die Verteilungskurve der Voltgeschwindigkeiten der
in senkrechter Richtung von ein und demselben Material
emittierten Elektronen ist ihrer Form nach — bezogen auf
die Abszisse der Maximalhöhe als Einheit — unabhän-
gig von der Schwingungszahl des erregenden Lichtes.
2. Für Zink, Messing und Gold ist diese Verteilungskurve
nahezu identisch.
3. Die Verteilungskurve ist also eine für den Photo-
effekt charakteristische Funktion. Ihre Form wird
mit fünf verschiedenen wahrscheinlichkeitstheoretisch oder
physikalisch in Betracht kommenden Funktionen ver-
glichen.
4. Die Verteilungskurve besitzt einen ganz flachen, wahr-
scheinlich asymptotisch verlaufenden An- und Abstieg.
Eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit besteht
nicht.
 
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