Metadaten

Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 20. Abhandlung): Über die lichtelektrische Geschwindigkeitsverteilung und ihre Abhängigkeit von der Wellenlänge — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37443#0010
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
10 (A. 20)

C. Ramsauer:

analytischen Ausdruck zu finden. Dabei kann man entweder
von reinen Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen ausgehen oder be-
stimmte physikalische Ansätze zu Hilfe nehmen.
Es werden im ganzen fünf Kurven diskutiert. Die Konstan-
ten, welche sich für y^ax. = i00 und x = 1 ergeben, sind bereits
in die Formeln eingetragen; bei Nr. 2 mußte zu dieser Konstanten-
bestimmung noch ein zweiter Punkt der experimentellen Kurve
(y = 52,3; x = 1,40) herangezogen werden.
1. Die MAxwELLSche Verteilungskurve
y = 272 - x2e"*'.
2. Die für die Abszisse des Maximums symmetrisch verlaufende
Exponentialkurve, welche von Herrn BoRissow^ für die Dar-
stellung der Energieverteilung in den Phosphoreszenzbanden mit
Erfolg verwandt ist, d. h. für ein Problem, welches dem unsrigen
in gewissem Sinne reziprok ist:
y = 100 - e-^°5(x'-ir
3. Die von Herrn GEHRKE^ aufgestellte modifizierte MAXWELL-
sche Verteilungskurve, welche der stärkeren Energieabnahme bei
größeren Geschwindigkeiten Rechnung tragen soll, und deren
Übereinstimmung mit den Strahlungsgesetzen .Herr GEHRKE
nachgewiesen hat:
y = 390 - xüe-i-^*'—IW'
4. Die PLANCKSche Strahlungsformel; x ist hierbei entsprechend
dem EiNSTEiNschen Ansatz proportional gesetzt:
_14200 -xs
y g 4,965 x_ ^
5. Die von den Herren DERYE und SOMMERFELD^ berechnete
Verteilungskurve der lichtelektrischen Anfangsgeschwindigkeiten,
welche sich darauf gründet, daß sich die zeitliche Unordnung des
monochromatischen natürlichen Lichtes nach FouRiER als eine
spektrale Unordnung auffassen läßt. Betreffs der mathematischen
Formeln verweise ich auf das Original, dessen graphischer Dar-
stellung die hier benützten Werte nach entsprechender Maßstabs-
änderung entnommen sind.

* Ami. d. Phys. 42, S. 1321, 1913.
s Ber. d. D. phys. Ges. 15, 8. 669, 1913.
s Ann. d. Phys. 41, S. 873, 1913.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften