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Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 20. Abhandlung): Über die lichtelektrische Geschwindigkeitsverteilung und ihre Abhängigkeit von der Wellenlänge — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37443#0017
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C. Ramsauer: Lichtelektrische Geschwmdigkeitsverteilung. (A. 20) 17
ist, und da nach § 2 die maximal auftretende Voltgeschwindigkeit
linear mit der Schwingungszahl wächst, so gilt das letztere auch
für den Geschwindigkeitsbereich. Es besteht mithin die Formel:
B = tgod (u—Uo),
wo B den Geschwindigkeitsbereich und tgod den Neigungstangens
der Geraden bedeuten. Da nach § 1 der Ausdruck A nahezu gleich
1 ist, so ist tgod nahezu tgtx; die Kurven Fig. 4 stellen daher auch
annähernd den Verlauf des Geschwindigkeitsbereichs (Kurven-
breite in halber Maximalhöhe) dar.
In der Wahl einer speziellen Kurvenbreite liegt hierbei keine
irreführende Willkür, da die Geschwindigkeitsverteilungskurve für
alle Wellenlängen identische Form hat.
Von der Beweiskraft unseres Materials für die Gültigkeit
des aufgestellten Satzes gilt das Analoge wie in § 2.
Faßt man jetzt die Ergebnisse der Paragraphen 1 bis 3 mit
der bekannten und auch von uns im wesentlichen bestätigten Tat-
sache zusammen, daß die Mengenempfindlichkeit von einem
Schwellenwert an erst langsam und dann immer schneller ansteigt,
so erhält man ein Gesamtbild über die Abhängigkeit der Elektronen-
emission von der Wellenlänge des erregenden Lichtes.
§ 4. Spezielles Verhalten der Kohle bei Bestrahlung.
Der Ruß zeigte ein von den untersuchten Metallen gänzlich
abweichendes Verhalten. Der Verlauf der maximal auftretenden
Voltgeschwindigkeit und der Verlauf des Geschwindigkeitsbereichs
ist in Fig. 6 durch Punktkreise und Kreuze dargestellt; die Grenzen
des Schwellenwertes sind wieder als senkrechte Striche markiert.
Nach der unteren Kurve ist das EiNSTEiNsclie Gesetz nicht erfüllt,
die Geschwindigkeit scheint vielmehr einem Maximalwert zuzu-
streben. Es wäre dies mithin ein Beispiel für einen in bezug auf die
Geschwindigkeit selektiven Photoeffekt.
Dieser Tatsache als solcher möchte ich keine allzu große Be-
deutung beilegen, da Ruß ein ziemlich kompliziertes Material ist
und außerdem schon infolge seiner besonderen Oberflächenrauhig-
keit besondere iichtelektrische Eigenschaften zeigen kann. Wichtig
erscheint mir jedoch der Umstand, daß auch in diesem speziellen
Falle eine deutliche Parallelität zwischen der Geschwindigkeit der
maximal vorhandenen Elektronen und dem Geschwindigkeits-
sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, math.-naturw. Ki. 1914. A. 20. 2
 
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