6 (A. 22)
Theodor Curtius und Hartwig Franzen:
Aus dem Normalbutylglyoxaldehydacetal wurde durch Re-
duktion mit Natrium in alkoholischer Lösung das a-Oxykapron-
aldehydacetal als farbloses Öl von ranzigem Geruch in guter Aus-
beute erhalten
yO-CHL
CHg—CHs—CIR—CtR—CO—CH —
\d—C.Hg
/O-C^H,
CH3—CH 3—CH 3—CH 3—CH -CH
OH
O-C3H3
Es wurden nun zahlreiche Versuche unternommen, um von
diesem Körper aus durch Wasserabspaltung zum K-ß-Hexylen-
aldehydacetal zu gelangen; zunächst wurden wasserfreie Oxalsäure,
wasserfreie Ameisensäure, Benzosäureanhydrid, Phosphorpentoxyd
und Phosphoroxychlorid erprobt. Ferner wurde versucht, das
Hydroxyl durch Einwirkung von Bromwasserstoff durch Brom
zu ersetzen und dann Bromwasserstoff abzuspalten, aber alles ohne
den gewünschten Erfolg; es bildeten sich immer nur ganz geringe
Mengen meistens dunkel gefärbter Öle. Das Mißlingen dieser Ver-
suche, mit Hilfe von Säuren oder sauer reagierenden Körpern
Wasser aus dem Acetal abzuspalten, ist vielleicht darauf zurück-
zuführen, daß Acetale gegen Säuren sehr unbeständig sind. Da
diese Körper nun gegen Alkalien sehr beständig sind, wurde die
Einwirkung von Baryumoxyd, welches schon oft mit Erfolg bei
Wasserabspaltung benutzt worden ist, auf <x-Oxykapronaldehyd-
acetal untersucht. Es trat jedoch keine Wasserabspaltung ein; das
Acetal wurde zum größten Teil wiedergewonnen.
Von IDA WELT^ ist zur Darstellung von ungesättigten Kohlen-
wasserstoffen aus Alkoholen ein sehr elegantes Verfahren ange-
geben worden. Läßt man auf einen Alkohol Palmitinsäurechlorid
einwirken, so bildet sich unter Abspaltung von Chlorwasserstoff
der Palmitinsäureester des Alkohols. Wird dieser Ester nun in
einer Kohlendioxydatmosphäre auf etwa 350" erhitzt, so entsteht
unter Abspaltung von Palmitinsäure ein ungesättigter Kohlen-
wasserstoff
R—CH3—CH3—OH + CiJRi—COCl = R—CIK—CI-I3—0—CO—Ci.I-Li + HC]
R—CH3—CH3—0—CO-C1AI31 = R—CH=CH3 + WH31-COOH .
1 Ber. JA 1495.
Theodor Curtius und Hartwig Franzen:
Aus dem Normalbutylglyoxaldehydacetal wurde durch Re-
duktion mit Natrium in alkoholischer Lösung das a-Oxykapron-
aldehydacetal als farbloses Öl von ranzigem Geruch in guter Aus-
beute erhalten
yO-CHL
CHg—CHs—CIR—CtR—CO—CH —
\d—C.Hg
/O-C^H,
CH3—CH 3—CH 3—CH 3—CH -CH
OH
O-C3H3
Es wurden nun zahlreiche Versuche unternommen, um von
diesem Körper aus durch Wasserabspaltung zum K-ß-Hexylen-
aldehydacetal zu gelangen; zunächst wurden wasserfreie Oxalsäure,
wasserfreie Ameisensäure, Benzosäureanhydrid, Phosphorpentoxyd
und Phosphoroxychlorid erprobt. Ferner wurde versucht, das
Hydroxyl durch Einwirkung von Bromwasserstoff durch Brom
zu ersetzen und dann Bromwasserstoff abzuspalten, aber alles ohne
den gewünschten Erfolg; es bildeten sich immer nur ganz geringe
Mengen meistens dunkel gefärbter Öle. Das Mißlingen dieser Ver-
suche, mit Hilfe von Säuren oder sauer reagierenden Körpern
Wasser aus dem Acetal abzuspalten, ist vielleicht darauf zurück-
zuführen, daß Acetale gegen Säuren sehr unbeständig sind. Da
diese Körper nun gegen Alkalien sehr beständig sind, wurde die
Einwirkung von Baryumoxyd, welches schon oft mit Erfolg bei
Wasserabspaltung benutzt worden ist, auf <x-Oxykapronaldehyd-
acetal untersucht. Es trat jedoch keine Wasserabspaltung ein; das
Acetal wurde zum größten Teil wiedergewonnen.
Von IDA WELT^ ist zur Darstellung von ungesättigten Kohlen-
wasserstoffen aus Alkoholen ein sehr elegantes Verfahren ange-
geben worden. Läßt man auf einen Alkohol Palmitinsäurechlorid
einwirken, so bildet sich unter Abspaltung von Chlorwasserstoff
der Palmitinsäureester des Alkohols. Wird dieser Ester nun in
einer Kohlendioxydatmosphäre auf etwa 350" erhitzt, so entsteht
unter Abspaltung von Palmitinsäure ein ungesättigter Kohlen-
wasserstoff
R—CH3—CH3—OH + CiJRi—COCl = R—CIK—CI-I3—0—CO—Ci.I-Li + HC]
R—CH3—CH3—0—CO-C1AI31 = R—CH=CH3 + WH31-COOH .
1 Ber. JA 1495.