Uber die thermische Trägerbildung in Gasen.
(A. 24) 5
spätere Veröffentlichung verweisen muß, wird es berechtigt sein,
schon jetzt eine kurze Beschreibung der ausgeführten Versuche
und deren Resultate zu geben.
2. Die adiabatische Kompression wurde in einem etwa meter-
langen, sorgfältig ausgebohrten Messingzylinder vorgenommen; ein
Metallstempel ohne Ölung oder fetthaltiges Dichtungsmaterial
schloss die Gasmasse ab; die Kompression erfolgte durch ein
schweres Fallgewicht, welches bei der Auslösung des Falles den
Stempel mit großer Geschwindigkeit in den Zylinder hineinpreßte.
Durch zweckmäßige Anordnungen konnte der Grad der Kom-
pression innerhalb der erreichbaren Grenze beliebig variiert werden.
Der erreichte Druck wurde durch ein Manometer gemessen
(dessen Metallrohr mit Wasser gefüllt wurde, um schädlichen Raum
zu vermindern); durch ein Ventil blieb der Maximaldruck im Mano-
meter erhalten und konnte so bequem abgelesen werden, wäh-
rend der Druck im Zylinder durch Ausströmen des Gases am nicht
völlig dichten Stempel nach beendeter Kompression schnell
abnahm.
Am unteren Ende des Zylinders waren parallel zur Boden-
fläche zwei isolierte kreisrunde konaxiale Messingplatten an-
gebracht.
Die zwei Platten bildeten einen Kondensator, wobei durch
isolierte Zuführungen die obere Platte auf konstantem Potential
gehalten wurde, während die untere mit dem Elektrometer zu ver-
binden war. Die obere Platte diente zugleich als Schutzplatte
für die untere, etwas kleinere Platte, in dem Sinne, daß eine
Änderung der Kapazität der unteren Platte beim Herabdrücken
des Stempels ausgeschlossen war. Eine solche Änderung hätte ja
den gesuchten Effekt, nämlich eine Aufladung des Elektrometers
durch Leitendwerden des Gases, Vortäuschen können.
Die Verbindung mit dem Elektrometer war derart automatisch
angeordnet, daß man die Aufladung bis zu oder nach dem Moment
der maximalen Kompression oder auch während des ganzen Pro-
zesses messen konnte.
3. Der erreichte Druck betrug bei dem angewandten Apparat
im günstigsten Falle etwa 180 Atmosphären. Wenn keine Wärme-
abgabe an den Wänden stattfände, würde diesem eine Temperatur
von etwa 1040° G entsprechen; die wirklich erreichte Temperatur
konnte bei dem Apparat nicht gemessen werden; schätzungsweise
könnte sie wohl im Maximum etwa 900° C betragen haben.
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spätere Veröffentlichung verweisen muß, wird es berechtigt sein,
schon jetzt eine kurze Beschreibung der ausgeführten Versuche
und deren Resultate zu geben.
2. Die adiabatische Kompression wurde in einem etwa meter-
langen, sorgfältig ausgebohrten Messingzylinder vorgenommen; ein
Metallstempel ohne Ölung oder fetthaltiges Dichtungsmaterial
schloss die Gasmasse ab; die Kompression erfolgte durch ein
schweres Fallgewicht, welches bei der Auslösung des Falles den
Stempel mit großer Geschwindigkeit in den Zylinder hineinpreßte.
Durch zweckmäßige Anordnungen konnte der Grad der Kom-
pression innerhalb der erreichbaren Grenze beliebig variiert werden.
Der erreichte Druck wurde durch ein Manometer gemessen
(dessen Metallrohr mit Wasser gefüllt wurde, um schädlichen Raum
zu vermindern); durch ein Ventil blieb der Maximaldruck im Mano-
meter erhalten und konnte so bequem abgelesen werden, wäh-
rend der Druck im Zylinder durch Ausströmen des Gases am nicht
völlig dichten Stempel nach beendeter Kompression schnell
abnahm.
Am unteren Ende des Zylinders waren parallel zur Boden-
fläche zwei isolierte kreisrunde konaxiale Messingplatten an-
gebracht.
Die zwei Platten bildeten einen Kondensator, wobei durch
isolierte Zuführungen die obere Platte auf konstantem Potential
gehalten wurde, während die untere mit dem Elektrometer zu ver-
binden war. Die obere Platte diente zugleich als Schutzplatte
für die untere, etwas kleinere Platte, in dem Sinne, daß eine
Änderung der Kapazität der unteren Platte beim Herabdrücken
des Stempels ausgeschlossen war. Eine solche Änderung hätte ja
den gesuchten Effekt, nämlich eine Aufladung des Elektrometers
durch Leitendwerden des Gases, Vortäuschen können.
Die Verbindung mit dem Elektrometer war derart automatisch
angeordnet, daß man die Aufladung bis zu oder nach dem Moment
der maximalen Kompression oder auch während des ganzen Pro-
zesses messen konnte.
3. Der erreichte Druck betrug bei dem angewandten Apparat
im günstigsten Falle etwa 180 Atmosphären. Wenn keine Wärme-
abgabe an den Wänden stattfände, würde diesem eine Temperatur
von etwa 1040° G entsprechen; die wirklich erreichte Temperatur
konnte bei dem Apparat nicht gemessen werden; schätzungsweise
könnte sie wohl im Maximum etwa 900° C betragen haben.