Probleme komplexer Moleküle II.
(A. 28) 43
gänglich ist. Zugänglich sind die Oberflächenspannung K und der
innere Druck P, welche nach unseren Kraftannahmen mit K und
dem Wirkungssphärenmaß X verbunden sind durch die Gleichun-
gen 6a und 6b, nämlich x = X^K und P = XK. Da X bei den ver-
schiedenen Stoffen nicht viel variiert (wie der Molekülradius),
wären demnach auch <x und P nahe proportional D—1 zu erwarten.
Dies ist keineswegs vollkommen erfüllt, aber doch auch nicht
ganz fern von der Wirklichkeit, wie die folgende Zusammenstel-
lung zeigt, in welcher Stoffe mit den extremsten, sowie auch mit
mittleren Werten der betreffenden Größen aufgenommen simP").
Tabelle III.
Flüss.
CO,
CCl,
Ben-
zol
cs,
Äthyl-
äther
PCI,
Ani-
lin
Nitro-
benzol
Wasser
D—1 0,5
1,2
1,3
1,6
3,3
3,7
6,3
37
80
K 1,8
26
29
34
17
29
45
43
75 dyn/cm
P
16
20
31
16
80 10Sdyn/cnV
Ist der Grundgedanke von der elektrischen Natur der Mole-
kularkräfte richtig, so ist das nur lose Hervortreten der erwarteten
Zusammenhänge in diesen Zahlen mindestens zu einem Teile als
bloße Folge der von vornherein angemerkten mangelhaften Gültig-
keit der Gleichungen 6, 6 a und 6b anzusehen, welche wir zum
Übergang von der direkt nicht meßbaren Kraft K auf die Ober-
flächenspannung <x bczw. den inneren Druck P benutzt haben.
Jedenfalls geben die in den letzten Abschnitten betrach-
teten Zusammenhänge einen Fingerzeig, wie die nur rohen
und provisorischen Annahmen unserer Gleichungen für die
Molekularkräfte durch Besseres zu ersetzen wären. Schon seit den
an den Kathodenstrahlen gewonnenen Erkenntnissen konnte es
nicht mehr zweifelhaft sein, daß eingehende Bearbeitung der Mole-
kularkräfte die elektrischen Felder der Atome zum Ausgangspunkt
nehmen müsse. Die Bearbeitung bedarf jedoch noch weiterer ex-
perimenteller Grundlagen, zu deren Beschaffung wir nun Beiträge
gefunden haben. Zugleich ist gezeigt, daß hierin besonders das
füllten Zwischenraum wirken, als durch den leeren Raum; denn die diskon-
tinuierlich die Zwischenräume erfüllenden Moleküle können durch ihre elek-
trischen Momente Ketten bilden, welche die Kräfte vermitteln. Vgl. Kap. IV
und Note 1.
s°) P aus den kritischen Daten; vgl. Kap. IV.
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gänglich ist. Zugänglich sind die Oberflächenspannung K und der
innere Druck P, welche nach unseren Kraftannahmen mit K und
dem Wirkungssphärenmaß X verbunden sind durch die Gleichun-
gen 6a und 6b, nämlich x = X^K und P = XK. Da X bei den ver-
schiedenen Stoffen nicht viel variiert (wie der Molekülradius),
wären demnach auch <x und P nahe proportional D—1 zu erwarten.
Dies ist keineswegs vollkommen erfüllt, aber doch auch nicht
ganz fern von der Wirklichkeit, wie die folgende Zusammenstel-
lung zeigt, in welcher Stoffe mit den extremsten, sowie auch mit
mittleren Werten der betreffenden Größen aufgenommen simP").
Tabelle III.
Flüss.
CO,
CCl,
Ben-
zol
cs,
Äthyl-
äther
PCI,
Ani-
lin
Nitro-
benzol
Wasser
D—1 0,5
1,2
1,3
1,6
3,3
3,7
6,3
37
80
K 1,8
26
29
34
17
29
45
43
75 dyn/cm
P
16
20
31
16
80 10Sdyn/cnV
Ist der Grundgedanke von der elektrischen Natur der Mole-
kularkräfte richtig, so ist das nur lose Hervortreten der erwarteten
Zusammenhänge in diesen Zahlen mindestens zu einem Teile als
bloße Folge der von vornherein angemerkten mangelhaften Gültig-
keit der Gleichungen 6, 6 a und 6b anzusehen, welche wir zum
Übergang von der direkt nicht meßbaren Kraft K auf die Ober-
flächenspannung <x bczw. den inneren Druck P benutzt haben.
Jedenfalls geben die in den letzten Abschnitten betrach-
teten Zusammenhänge einen Fingerzeig, wie die nur rohen
und provisorischen Annahmen unserer Gleichungen für die
Molekularkräfte durch Besseres zu ersetzen wären. Schon seit den
an den Kathodenstrahlen gewonnenen Erkenntnissen konnte es
nicht mehr zweifelhaft sein, daß eingehende Bearbeitung der Mole-
kularkräfte die elektrischen Felder der Atome zum Ausgangspunkt
nehmen müsse. Die Bearbeitung bedarf jedoch noch weiterer ex-
perimenteller Grundlagen, zu deren Beschaffung wir nun Beiträge
gefunden haben. Zugleich ist gezeigt, daß hierin besonders das
füllten Zwischenraum wirken, als durch den leeren Raum; denn die diskon-
tinuierlich die Zwischenräume erfüllenden Moleküle können durch ihre elek-
trischen Momente Ketten bilden, welche die Kräfte vermitteln. Vgl. Kap. IV
und Note 1.
s°) P aus den kritischen Daten; vgl. Kap. IV.