12 (A. 5)
M. Trautz:
Ferner zu berücksichtigen, daß k auch hier richtiger wird hei
Übergang zu höheren Temperaturen.
Inwieweit in beiden Fällen Diffusion, wie früher vermutet
wurde, allein oder z. T. an diesem Befund bestimmend mitwirkt,
läßt sich heute noch nicht im einzelnen sagen.
Somit ist dasjenige angeführt, was sich zugunsten der hier
und in der vorigen Abhandlung vertretenen Deutung der Ergebnisse
bei der Messung der Jodw^asserstoffverbrennung geltend machen
läßt. Die Deutung ist jetzt von so verschiedenen Seiten aus ge-
stützt, daß man sie als recht wahrscheinlich ansehen wird.
3. Allgemeines über Gas- und Wandreaktionen.
Die Messungen an der Jodwasserstoffoxydation haben zu
Überlegungen allgemeinerer Natur geführt, die im folgenden kurz
wiedergegeben werden. Sie beziehen sich auf die Mannigfaltigkeiten
die man bei Reaktionen zwischen Gasen beobachten wird. Wenn sie
auch bei weitem nicht alle umfassen, so scheint doch manches Neue
dabei sich ergeben zu haben.
Verfolgt man eine Reaktion zwischen Gasen im ganzen Ge-
biet, wo sie meßbar ist, so kann entweder in diesem ganzen Gebiet
der Einfluß der Wände unmerklich klein sein; dann regelt das Mas-
senwirkungsgesetz allein die Form aller einzelnen am Gesamtum-
satz beteiligten Reaktionen und die Verteilung auf die einzelnen
Reaktionen wird außerdem nur noch durch die Zahlwerte der
Geschwindigkeitskonstanten beeinflußt, die sich etwa aus der Theo-
rie der Reaktionsgeschwindigkeit berechnen lassen. Verläuft die
Reaktion dabei unter solchen Bedingungen, daß die Gase z. T.
unvollkommen sind, so ist das zu berücksichtigen (s. w. u.).
Wenn die Gefäßwände Einfluß haben, so werden die fol-
genden Größen dadurch geändert, 1. Die Verteilung des Gesamt-
umsatzes auf die einzelnen Reaktionen wird im allgemeinen ver-
ändert. 2. Diffusion, 3. Konvektion tritt als geschwindigkeits-
bestimmende Ursache hinzu.
Die Ursachen für diese drei Änderungen liegen in der Aus-
bildung der Adsorptionsschicht. Denn in ihr herrscht ein simultanes
von den Konzentrationen und der Temperatur abhängiges Adsorp-
tionsgleichgewicht und zugleich andere Reaktionsgeschwindigkeiten
als im freien Gasraum. Unter Umständen treten in der Adsorp-
tionsschicht Reaktionen auf, die im Gasraum praktisch überhaupt
M. Trautz:
Ferner zu berücksichtigen, daß k auch hier richtiger wird hei
Übergang zu höheren Temperaturen.
Inwieweit in beiden Fällen Diffusion, wie früher vermutet
wurde, allein oder z. T. an diesem Befund bestimmend mitwirkt,
läßt sich heute noch nicht im einzelnen sagen.
Somit ist dasjenige angeführt, was sich zugunsten der hier
und in der vorigen Abhandlung vertretenen Deutung der Ergebnisse
bei der Messung der Jodw^asserstoffverbrennung geltend machen
läßt. Die Deutung ist jetzt von so verschiedenen Seiten aus ge-
stützt, daß man sie als recht wahrscheinlich ansehen wird.
3. Allgemeines über Gas- und Wandreaktionen.
Die Messungen an der Jodwasserstoffoxydation haben zu
Überlegungen allgemeinerer Natur geführt, die im folgenden kurz
wiedergegeben werden. Sie beziehen sich auf die Mannigfaltigkeiten
die man bei Reaktionen zwischen Gasen beobachten wird. Wenn sie
auch bei weitem nicht alle umfassen, so scheint doch manches Neue
dabei sich ergeben zu haben.
Verfolgt man eine Reaktion zwischen Gasen im ganzen Ge-
biet, wo sie meßbar ist, so kann entweder in diesem ganzen Gebiet
der Einfluß der Wände unmerklich klein sein; dann regelt das Mas-
senwirkungsgesetz allein die Form aller einzelnen am Gesamtum-
satz beteiligten Reaktionen und die Verteilung auf die einzelnen
Reaktionen wird außerdem nur noch durch die Zahlwerte der
Geschwindigkeitskonstanten beeinflußt, die sich etwa aus der Theo-
rie der Reaktionsgeschwindigkeit berechnen lassen. Verläuft die
Reaktion dabei unter solchen Bedingungen, daß die Gase z. T.
unvollkommen sind, so ist das zu berücksichtigen (s. w. u.).
Wenn die Gefäßwände Einfluß haben, so werden die fol-
genden Größen dadurch geändert, 1. Die Verteilung des Gesamt-
umsatzes auf die einzelnen Reaktionen wird im allgemeinen ver-
ändert. 2. Diffusion, 3. Konvektion tritt als geschwindigkeits-
bestimmende Ursache hinzu.
Die Ursachen für diese drei Änderungen liegen in der Aus-
bildung der Adsorptionsschicht. Denn in ihr herrscht ein simultanes
von den Konzentrationen und der Temperatur abhängiges Adsorp-
tionsgleichgewicht und zugleich andere Reaktionsgeschwindigkeiten
als im freien Gasraum. Unter Umständen treten in der Adsorp-
tionsschicht Reaktionen auf, die im Gasraum praktisch überhaupt