Die langsame Verbrennung des Jodwasserstoffgases II. (A. 5) 15
eine so eingehende Kritik der Wandreaktionen ist, wenn man sie
der Theorie zugänglich machen will.
Nur wenn zugleich mit der starken Verkleinerung des wahren
Temperaturkoeffizienten eine sehr starke Vergrößerung des ge-
fundenen k Hand in Hand geht, kann trotzdem x richtig gefunden
werden. Das dürfte aber selten sein.
Ist umgekehrt der Temperaturkoeffizient schon annähernd
richtig, weil die Adsorption nicht mehr viel von der Temperatur ab-
hängt, zugleich aber noch kräftige Adsorption vorhanden (oder schein-
bar kräftige durch Lösevermögen der Wand), so kann k und unter
Umständen wegen steigenden Lösevermögens auch der Tem-
peraturkoeffizient so sehr vergrößert sein, daß x viel zu
groß wird. Das ist vielleicht bei der Knallgaskatalyse an Por-
zellan der Fall.
Zusammenfassend kann man sagen, daß dort, wo die Adsorp-
tion den Temperaturkoeffizienten fälscht, viel zu kleine x,
wo sie ihn richtig läßt, zu große (namentlich bei hoher Reaktions-
ordnung) und dazwischen etwa richtige x zu erwarten sind.
Das erstere kann beim Zerfall von PHgund dürfte bei der Jod-
wasserstoffoxydation vorliegen zwischen 110° und 140°, das andere
zwischen 190° und 230°. Wenn aber die Temperatur einen günstigen
Einfluß aufs Konzentrationsverhältnis ausübt, der den ungünstigen
der Wandschichtverdünnung überkompensiert, dann erhält man
natürlich von den geschilderten verschiedene Ergebnisse; ihre
Mannigfaltigkeit soll hier nicht berücksichtigt werden.
Steigerung der Temperatur wird jetzt bei der zugrunde ge-
legten Reaktion schließlich zu Verarmungserscheinungen führen
können und zwar um so eher, je asymmetrischer die Adsorption die
Ausgangsstoffe trifft. So erhält man keine Konstante mehr oder
doch eine starke Streuung ihrer Werte bei Verschiedenheit der An-
fangskonzentrationen. Dann wird die Adsorption immer symme-
trischer. Das ist günstig, ebenso, wie die Refreiung der Wand
von der großen Masse Reaktionsprodukt—wenn dieses nicht gerade
zu günstigen Reaktionen führt, wie etwa meist Wasser —. Die gleich-
zeitige Verdünnung der Wandschicht ist z. T. ungünstig. Die Dif-
fusionsgeschwindigkeit steigt, so daß schließlich die Verarmungen
wieder zurücktreten können, um bei weiterer Temperatursteigerung
von neuem zu stören, bis die Gasreaktion ihnen ein Ende macht.
Oder früher Beginn der letzteren läßt es gar nicht mein zur Ver-
armung kommen.
eine so eingehende Kritik der Wandreaktionen ist, wenn man sie
der Theorie zugänglich machen will.
Nur wenn zugleich mit der starken Verkleinerung des wahren
Temperaturkoeffizienten eine sehr starke Vergrößerung des ge-
fundenen k Hand in Hand geht, kann trotzdem x richtig gefunden
werden. Das dürfte aber selten sein.
Ist umgekehrt der Temperaturkoeffizient schon annähernd
richtig, weil die Adsorption nicht mehr viel von der Temperatur ab-
hängt, zugleich aber noch kräftige Adsorption vorhanden (oder schein-
bar kräftige durch Lösevermögen der Wand), so kann k und unter
Umständen wegen steigenden Lösevermögens auch der Tem-
peraturkoeffizient so sehr vergrößert sein, daß x viel zu
groß wird. Das ist vielleicht bei der Knallgaskatalyse an Por-
zellan der Fall.
Zusammenfassend kann man sagen, daß dort, wo die Adsorp-
tion den Temperaturkoeffizienten fälscht, viel zu kleine x,
wo sie ihn richtig läßt, zu große (namentlich bei hoher Reaktions-
ordnung) und dazwischen etwa richtige x zu erwarten sind.
Das erstere kann beim Zerfall von PHgund dürfte bei der Jod-
wasserstoffoxydation vorliegen zwischen 110° und 140°, das andere
zwischen 190° und 230°. Wenn aber die Temperatur einen günstigen
Einfluß aufs Konzentrationsverhältnis ausübt, der den ungünstigen
der Wandschichtverdünnung überkompensiert, dann erhält man
natürlich von den geschilderten verschiedene Ergebnisse; ihre
Mannigfaltigkeit soll hier nicht berücksichtigt werden.
Steigerung der Temperatur wird jetzt bei der zugrunde ge-
legten Reaktion schließlich zu Verarmungserscheinungen führen
können und zwar um so eher, je asymmetrischer die Adsorption die
Ausgangsstoffe trifft. So erhält man keine Konstante mehr oder
doch eine starke Streuung ihrer Werte bei Verschiedenheit der An-
fangskonzentrationen. Dann wird die Adsorption immer symme-
trischer. Das ist günstig, ebenso, wie die Refreiung der Wand
von der großen Masse Reaktionsprodukt—wenn dieses nicht gerade
zu günstigen Reaktionen führt, wie etwa meist Wasser —. Die gleich-
zeitige Verdünnung der Wandschicht ist z. T. ungünstig. Die Dif-
fusionsgeschwindigkeit steigt, so daß schließlich die Verarmungen
wieder zurücktreten können, um bei weiterer Temperatursteigerung
von neuem zu stören, bis die Gasreaktion ihnen ein Ende macht.
Oder früher Beginn der letzteren läßt es gar nicht mein zur Ver-
armung kommen.