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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 5. Abhandlung): Die langsame Verbrennung des Jodwasserstoffgases, 2: Und die Reaktionsgeschwindigkeit unvollkommener Gase — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37413#0020
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20 (A. 5)

M. Trautz:

Temperatur potentiell verschiedene Moleküle vorhanden seien.
Und als ob stets eine Art wesentlich voiwöge. Bei Temperaturen
nahe dem Dissoziationsgebiet sind es solche, die bei jeder Reaktion
intermediär in Atome zerfallen — intermediär im Sinne der Theorie
der Reaktionsgeschwindigkeit, wonach der Stoff nur momentan
besteht und nicht zu simultanen Reaktionen Anlaß gibt —. Da
ist die Status-nascens-Energie identisch mit der Dissoziationswärme.
Bei tieferen Temperaturen treten andere Stufen auf, aber die Kon-
stanz der auch dort berechneten Status-nascens-Energien deutet
auf Stufen, nicht auf stetige Übergänge. Ganz im Sinne der
Strukturchemie sieht es also so aus, als ob jedes Molekül von
der tiefsten Temperatur bis hinauf zum Dissoziationsgebiet der
Reihe nach nach verschiedenen Gleichungen reagiert, von denen jede
höherer Temperatur entsprechende durch eine größere Status-nas-
cens-Energie gekennzeichnet ist. Es sind aber anscheinend nicht
sehr viele Gleichungen oder, wie man auch sagen kann, die Un-
terschiede zwischen den einzelnen Status-nascens-Wärmen sind
relativ groß. Auf Grund dieser Überlegungen ist verständlich,
wie man zu der Vorstellung gelangt, daß die spezifischen Wärmen
in ihrer Temperaturabhängigkeit durch Isomerengemische zu
deuten seien. Warum nicht die Unterschiede dieser Wärme-
tönungen in Beziehungen zum Elementarquantum stehen sollen
und dies somit nur eine andere Seite der Quantentheorie dar-
stellt, ist nicht ohne weiteres einzusehen.
Nach den oben gegebenen Ausführungen, die für die Berech-
nung der wahrscheinlichsten Werte für x unerläßlich waren, scheint
x in der Tat für verschiedene Reaktionen viel näher gleich zu sein,
als man auf Grund der früher berechneten sehr mäßigen Gleichheit
geneigt wäre zu vermuten.
Die genaue Ermittlung der wahrscheinlichsten Evqg mittels
graphischer Methoden und die der wahrscheinlichsten x ist damit
näher gerückt und wird später an anderer Stelle mitgeteilt werden.
Es hat jetzt auch einen Sinn, die unbedeutende Willkür aus-
zuscheiden, die in die x-Werte hineinkommt durch die verschiedene
WAhl von (z. B. in 2kL-f-0,, das —^ für EL oder OA. Das
geschieht wohl am einfachsten, wenn man die Konzentrations-
abnahme desjenigen Stoffs, der zur Definition von — ^ dient,
durch seinen Molekularkoeffizienten dividiert.
 
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