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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 8. Abhandlung): Zur Erinnerung an Harry Rosenbusch — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37416#0005
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4 (A. 8)

E. A. Wülfing:

teils persönlich in Heidelberg erschienen, teils ihre wissenschaft-
lichen Beiträge zu einer stattlichen Festschrift einsandten, konnten
sie darauf hinweisen, mit welch' stolzer Befriedigung der Meister
von der hohen Warte seiner siebzig Jahre auf diesen herrlichen
Sommer petrographischer Wissenschaft zurückblicken durfte.
Früh schon habe er in seinen Werken gezeigt
,,wie alles sich zum Ganzen webt,
eins in dem andern wirkt und lebt",
wenn die historische Entwicklung einer Wissenschaft erkannt,
und das Seiende als ein Gewordenes erfaßt werde. Und wahr-
lich hat es seiner weitblickenden Auffassung bedurft, um aus dem
Chaos der Beobachtungen das Brauchbare auszuwählen und zu
jenem wissenschaftlichen Bauwerk zu fügen, das unter dem
Namen RosENBUSCH noch lange in der Petrographie aufragen
wird. — Diese Bedeutung RosENBUscHS ist nach manchen harten
Kämpfen heutzutage allgemein anerkannt: "No man has exercised
a greater influence on the progress of petrological Science than
Prof. RosENBUSCH", beginnt Professor LAPWORTn, der damalige
Präsident der Geological Society of London, seine Ansprache an
Professor SoLLAS, als dieser 1903 beauftragt wurde, die Wollaston-
Medaille nach Heidelberg zu bringen, die höchste von der genannten
Gesellschaft zu verleihende Auszeichnung "to promote researches
concerning the mineral structure of the earth."
Ich kann mir nicht versagen, diese LAPWORTHSche Charakte-
ristik, wie sie im Quarterly Journal of the Geological Society
of London Bd. 59 (1903), XXXIX veröffentlicht ist, hier im
Wortlaut mitzuteilen.
"No man has exercised a greater influence on the progress of
petrological Science than Prof. RosENBUSCH. Though a master of detail,
he has always insisted on the important bearing of microscopical studies
on many of the great theoretical problems of modern geology.
In his celebrated researches on the Steiger Schiefer he combined
stratigraphical, mineralogical and Chemical data in such a manner that
his memoir must for all time remain a classic in geological literature.
His subsequent work is all of the same philosophical character, and
every question that he has handled has been fundamentally modified
and notably advanced as the result of his investigations. The fertility
which he has shown, in the production of new and often profound theories,
has only been equalled by the courage with which he has discarded
the old, so soon as they have proved unsatisfactory or incomplete.
The successive editions of his great work on the microscopic cha-
racters of minerals and rocks have been landmarks in the progress of
 
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