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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 8. Abhandlung): Zur Erinnerung an Harry Rosenbusch — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37416#0007
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6 (A. 8)

E. A. Wülfing:

RosENBUSCHS Bedeutung in der Entwicklung petrographischer
Wissenschaft näher einzugehen.
Bei aller Kürze will ich aber doch zu vermeiden versuchen,
in die bei Nekrologen nur gar zu oft so beliebte Form übertriebener
Lobeserhebungen unter Ausschaltung jeglicher kritischen Be-
merkungen zu verfallen. Eine solche einseitige Schilderung würde
die einflußreiche Tätigkeit dieses wirklich großen und einzig da-
stehenden Petrographen nicht befriedigend zur Darstellung bringen.
Trotz der sehr entgegenkommenden Unterstützung durch
Frau Geh. Rat RosENBUSCH, der ich hierfür meinen verbindlich-
sten Dank ausspreche, konnten manche dieser Lebensdaten nur
mit Mühe gesammelt werden. RosENBUSCH scheint es nicht
sympathisch gewesen zu sein, irgend welche Aufzeichnungen über
sein Leben, seien sie privater oder wissenschaftlicher Natur, zu
machen oder aufzubewahren. Kein Tagebuch, kein Reise- oder
ausführliches Arbeitsjournal, kein Kollegheft aus seiner Studienzeit
und keine Niederschrift seiner eigenen Vorlesungen hat sich unter
seinen hinterlassenen Papieren aufgefunden. Nur aus einer großen
Zahl von Briefen, die er, um nur einige Namen Verstorbener zu
nennen, von BARROis, CuELius, CoHEN, FouQUE, KLEIN, LossEN,
PENFiELD, RETGERS, WiLLiAMS und von allen bekannteren noch
lebenden Mineralogen und Petrographen aus den letzten Jahr-
zehnten aufbewahrt hat, wird man einstmals Aufschluß über seine
unveröffentlichte wissenschaftliche Tätigkeit erhalten können.
KARL HARRY FERDINAND RosENBUSCH wurde am 24. Juni
1836 zu Einbeck im damaligen Königreich Hannover als Sohn
des dortigen Waisenhauslehrers GEORG HEINRICH WiLHELM
RosENBUSCH und seiner Frau LuisE FRIEDERICKE HENRIETTE
geb. PüscHEL geboren. Sein Rufname war HARRY, den er in-
dessen gar nicht selten in HEINRICH umzuändern sich für berech-
tigt hielt, weil er die damals durch politische Beziehungen ge-
pflegte Anglomanie im Königreich Hannover nicht gerne auf sich
ausgedehnt sah, und weil irgendwelche verwandtschaftliche eng-
lische Beziehungen, die zu diesem Namen hätten führen können,
nicht vorhanden waren. Beide Eltern stammten aus St. Andreas-
berg, und auch die weiteren Vorfahren, die alle dem evangelisch-
lutherischen Glauben angehörten, waren Bewohner des Harzes.
Sie scheinen durchweg Leute in bescheidenen Lebensstellungen
gewesen zu sein, und RosENBUSCH hätte wohl mit Recht darauf
hinweisen können, daß er alles im Leben seiner eigenen Tatkraft
 
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