Metadaten

Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 1. Abhandlung): Der Ringnebel und der Dumbbellnebel — Heidelberg, 1915

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34633#0015
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Der Ringnebel und der Dumbbellnebel.

(A. 1) 7

sucht und mit der Methode der kleinsten Quadrate gearbeitet.
Es war umsonst. Zuletzt versuchte ich die zu bestimmenden Linien
differentiell an ganz nahe liegende Linien anzuschließen, indem
ich aus den Gleichungen


'^0 = ^ -V
x 0

die Wellenlängendifferenz AX der unbekannten Linie Xg gegen die
bekannte X, durch die Formel:

AX

(\-V'An
An

jeweils von mehreren benachbarten Linien aus berechnete, unter
Benutzung der für das betr. Spektrum abgeleiteten Hartmann-
konstanten Cp und Xg. Hierbei ist also abkürzend bezeichnet:
W—W "
X^ - X^ = AX
und An gemessen.
Die so von verschiedenen Nachbarlinien aus gerechneten AX
stimmten dann aber meist ebenso schlecht, als die unmittelbar
mit der Hartmannformel aus dem ganzen Spektrum erhaltenen X.
Den Grund der Mißerfolge fand ich schließlich zum größten
Teil in der Beschaffenheit meiner Vergleichspektren selbst:
Legt man zwei unter sonst möglichst gleichen Verhältnissen
und Temperaturen aufgenommene sehr scharfe Spektra unter
das Stereoskop, so sieht man kein ebenes Bild. Das Stereoskop-
bild des Spektrums sieht vielmehr aus wie ein Wald mit näheren
und ferneren Bäumen. Ganz besonders auffallend ist das Aussehen
bei dem manchmal von mir benutzten Messingspektrum. Einzelne
Linien treten vor, andere zurück, und man erkennt so sehr schön,
daß einzelne Linien der Vergleichspektren gegen einander ihre Lage
geändert haben. Beim Messingspektrum springen vor allem die
so hellen Bleilinien ganz heraus. Einzelne Kupferlinien treten weit
zurück. Zahlreiche bleiben in der mittleren Ebene.
So wird einem sofort klar, daß es ganz unmöglich sein mußte
die Wellenlängen mit irgend einer Interpolationsformel darzustellen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften