8 (A. 1)
M. Wolf :
Der Ursache habe ich noch nicht weiter nachspüren können.
Ich vermute sie zum größten Teil in der einseitigen Verlagerung
durch Intensitätsunterschiede infolge der veränderlichen Hellig-
keit des Bogens in Verbindung mit der Optik des so kurzbrenn-
weitigen Apparates^.
Zur stereoskopischen Untersuchung sind etwas kleinere Spek-
tra geeigneter als mit großer Dispersion gefertigte. Wenn das
Bild zu ausgedehnt ist, verschwindet der stereoskopische Effekt.
Es ist derselbe Fall, wie heim Aufsuchen von Sternen mit Eigen-
bewegung auf Sternaufnahmen. Man findet sie auf unseren kurz-
brenn weitigen Sternaufnahmen besser, als auf jenen mit den lang-
brennweitigen Linsen; trotz des kleineren Maßstabes, weil auf
dem kleinen Bild die Sterne dichter stehen, und die Augen deshalb
besser stereoskopisch vergleichen können.
Es wäre sehr zu empfehlen, in der Spektralanalyse überhaupt
genauere Wellenlängenbestimmungen nur dann auszuführen, wenn
man die Aufnahmen stereoskopisch geprüft hat.
ß. Die Bewegungen im Ringnebel.
Die Untersuchung der Linienform hn Dumbbell- und im Ring-
nebel, zwecks der Bestimmung der Bewegung der Gasmassen in
diesen fernen Welten, war das eigentliche Ziel dieser Untersuchung.
Das Resultat ist fast gleich Null, und ich erzähle nur eine Leidens-
geschichte.
Schon die vor Jahren aufgenommenen Spektren des Ring-
nebels zeigten ein auffallendes Verhalten der Linien, das zur Unter-
suchung verleitete. Es läßt sich ganz roh so aussprechen: Die
Linien der beiden Hälften des Ringnebels laufen auf meinen Spek-
tralbildern im allgemeinen nicht aufeinander zu, sondern, wenn
man sie sich verlängert denkt, laufen sie nebeneinander vorbei.
Bei genauerem Zusehen sind besonders die Linien ß7ß und ß8/
in den hellen Armen des Nebels von komplizierter, gekrümmter
Form.
Natürlich schloß ich auf Bewegungsvorgänge der Gasmassen,
worin ich durch den Aufsatz von KREBS^ bestärkt wurde. So kam
ich dazu, Spektralaufnahmen des Nebels in verschieden gerich-
teten Querschnitten zu machen.
i Es ist wohl die gleiche Erscheinung, die bei den Sternaufnahmen als
,,relative Verzeichnung" so störend auftritt.
^ Astr. Nachr. Nr. 4749, Bd. 198.
M. Wolf :
Der Ursache habe ich noch nicht weiter nachspüren können.
Ich vermute sie zum größten Teil in der einseitigen Verlagerung
durch Intensitätsunterschiede infolge der veränderlichen Hellig-
keit des Bogens in Verbindung mit der Optik des so kurzbrenn-
weitigen Apparates^.
Zur stereoskopischen Untersuchung sind etwas kleinere Spek-
tra geeigneter als mit großer Dispersion gefertigte. Wenn das
Bild zu ausgedehnt ist, verschwindet der stereoskopische Effekt.
Es ist derselbe Fall, wie heim Aufsuchen von Sternen mit Eigen-
bewegung auf Sternaufnahmen. Man findet sie auf unseren kurz-
brenn weitigen Sternaufnahmen besser, als auf jenen mit den lang-
brennweitigen Linsen; trotz des kleineren Maßstabes, weil auf
dem kleinen Bild die Sterne dichter stehen, und die Augen deshalb
besser stereoskopisch vergleichen können.
Es wäre sehr zu empfehlen, in der Spektralanalyse überhaupt
genauere Wellenlängenbestimmungen nur dann auszuführen, wenn
man die Aufnahmen stereoskopisch geprüft hat.
ß. Die Bewegungen im Ringnebel.
Die Untersuchung der Linienform hn Dumbbell- und im Ring-
nebel, zwecks der Bestimmung der Bewegung der Gasmassen in
diesen fernen Welten, war das eigentliche Ziel dieser Untersuchung.
Das Resultat ist fast gleich Null, und ich erzähle nur eine Leidens-
geschichte.
Schon die vor Jahren aufgenommenen Spektren des Ring-
nebels zeigten ein auffallendes Verhalten der Linien, das zur Unter-
suchung verleitete. Es läßt sich ganz roh so aussprechen: Die
Linien der beiden Hälften des Ringnebels laufen auf meinen Spek-
tralbildern im allgemeinen nicht aufeinander zu, sondern, wenn
man sie sich verlängert denkt, laufen sie nebeneinander vorbei.
Bei genauerem Zusehen sind besonders die Linien ß7ß und ß8/
in den hellen Armen des Nebels von komplizierter, gekrümmter
Form.
Natürlich schloß ich auf Bewegungsvorgänge der Gasmassen,
worin ich durch den Aufsatz von KREBS^ bestärkt wurde. So kam
ich dazu, Spektralaufnahmen des Nebels in verschieden gerich-
teten Querschnitten zu machen.
i Es ist wohl die gleiche Erscheinung, die bei den Sternaufnahmen als
,,relative Verzeichnung" so störend auftritt.
^ Astr. Nachr. Nr. 4749, Bd. 198.