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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 1. Abhandlung): Der Ringnebel und der Dumbbellnebel — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34633#0019
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Der Ringnebel und der Dumbbelinebel. (A. 1) 11
als beim Ringnebel. Während ich bei letzterem nicht gut unter
0,05 mm Spaltweite gehen konnte, gestattete 7027 bequem 0,02 mm.
Eine etwa dreistündige Aufnahme zeigte nun die zwei hellen
Nebellinien 387 und 397 auf der roten Seite begleitet je von einer
ganz schwachen, zweiten Linie. Sie ragte um etwa der Länge
der Linie (d. h. des Nebeldurchmessers) einseitig aus dem Spek-
trum heraus, nach Norden hin; gegen das eine Vergleichspektrum,
das vor und nach der Aufnahme mit ungeänderter Spaltweite neben
das Spektrum exponiert war. Das Vergleichspektrum läßt nichts
analoges erkennen. Die Dicke seiner Linien mag die Ursache sein.
Wenn die einseitig angelagerten Satelliten die Linien 373 und
387 begleitet hätten, wie beim Ringnebelspektrum, dann würde
ich das erhaltene Rild für selbstverständlich gehalten haben; und
in der Tat hatte ich zuerst eine große Freude über das Resultat,
denn gerade so erforderte es meine zweite Hypothese: Der Satellit
ragte in höhere Regionen des Nebels. Aber im Spektrum von
N. G. G. 7027 sind es die Linien 387 und 397, die die Erscheinung
am stärksten zeigen. Es war die Wasserstofflinie 397 hinzugekom-
men, die nun ebenfalls die Dupplizität erfordert hätte. Das war
undenkbar. -— Zur Orientierung bemerke ich, daß die Linie 373
in diesem Nebel sehr schwach ist, sodaß man nichts deutliches
an ihr sehen kann. —-
Jetzt machte ich noch eine zweiteAufnahme von N. G. C. 7027
von vier Stunden Belichtung. Hierbei drehte ich den Spektro-
graphen um 180°. Spalt, Prismen und Platte waren nun um 180°
gegen das Bild des Nebels gedreht. Das Phänomen zeigte sich wie-
der und zwar an der gleichen Stelle der Linien bezüglich des Spektro-
graphen. Die Erscheinung hatte sich mit dein Spektrographen
gedreht. Sie lag nicht im Nebel!
,Die unsymmetrische Verdoppelung war natürlich nur mit
der sehr geringen Spaltweite, wie sie dieser helle Nebelfleck ge-
stattet, zu bekommen. Beim Ringnebel war sie verwischt geblieben;
außerdem wohl in beiden Ansen vorhanden und durch Umdrehen
nicht leicht zu eliminieren.
Die Ursache der Verdoppelung ist weder durch einfaches
Durchbiegen noch durch Temperaturveränderung zu verstehen;
ich muß sie noch untersuchen. Für jetzt genügt mir, zu wissen,
daß die beobachteten Linienkrümmungen in den helleren Nebel-
teilen (das gleiche gilt vom Dumbbelinebel, von dem ich hier nichts
erzählt habe) durch Fehler des Apparates entstellt sein müssen.
 
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