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Wülfing, Ernst; Hörner, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 10. Abhandlung): Die kristallographischen Konstanten des Stauroliths vom St. Gotthard — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34709#0003
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Mit Unterstützung der Heidelberger Akademie der Wissen-
schaften kamen wir in den Besitz eines reichlichen Materials von
St. Gottharder Staurolithen, wodurch es möglich wurde, die ver-
schiedenen bisher in der Literatur verbreiteten übrigens auf nur
ganz wenige und ungenaue Messungen sich gründenden Werte für
die kristallographischen Achsen zu prüfen und durch zuverlässigere
Bestimmungen zu ersetzen.
Die anderwärts* demnächst zur Veröffentlichung gelangenden
Einzelheiten der Messungen sollen hier nur in ihrem Endergebnis
mitgeteilt werden, während wir einige kritische Betrachtungen
über die bisherigen Achsenkreuze anstellen und die auf das neue
Achsenkreuz sich stützenden Winkelwerte berechnen und zur An-
nahme empfehlen wollen.
Das Material ist das bekannte von verschiedenen Fundorten
am Südabhang des St. Gotthards, besonders von Pizzo Forno
stammende, das außer {110}, {010}, {001}, {101} keine anderen
Flächen, wenigstens nicht in deutlicher und scharf ausgeprägter
Form, zu beobachten gestattet, und das von Zwillingsverwach-
sungen nur jene nach der Pyramide {232} ganz vereinzelt an-
treffen läßt.
Über die Art, wie das neue Achsenkreuz zustande kam, sei
kurz erwähnt, daß es sich dabei um eine goniometrische Sich-
tung von vielen hundert Individuen mit möglichst deutlicher
kristallographischer Ausbildung handelte, bis schließlich 23 Kri-
ställchen von etwa 1 bis 5 mm Größe übrig blieben, deren Flächen
brauchbare Reflexe lieferten. Das Ergebnis dieser umständlichen
Behandlung ist in der folgenden Tabelle kurz zusammengefaßt;
über weitere Einzelheiten wolle man bei F. HÖRNER 1. c. nachlesen.

Flächen
Winkel
beobachtet
Grenzen
Anzahl
d. Kanten
Winkel
berechnet
m : m = 110 :110
50° 40'
+ 1'
18
50° 40.0'
m: b = 110 : 010
64° 40'
+ 2'
42
64° 40.0'
r:r =101:101
110° 28'
+ 12'
14
110° 28.0'
r : m = 101 :110
42° 3'
+ 5'
10
42° 3.4'

i F. HöRNER, Beiträge zur Kenntnis des Stauroliths. Mit einem Anhang
über eine WüLFiNGSche automatische Schleifmaschine. Inaug.-Diss. Heidel-
berg 1915. Carl Winters Verlagsbuchhandlung.
 
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