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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 14. Abhandlung): Über die Spektren der Wolf-Rayet-Sterne — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34796#0020
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20 (A. 14)

Max Wolf:

oben gegebene Tabelle. Trotzdem habe ich sie gelassen, wie sie sind;
und ich glaube, daß sie, im einzelnen zwar nicht genau, im ganzen
die Intensitätsverhältnisse richtiger wiedergeben als die Messungs-
reihen, bei denen unwillkürlich mehr auf die Deutlichkeit der
Linien geachtet worden ist, und bei denen naturgemäß zuviel
Zeit von Messung zu Messung verstreichen mußte.

II. Die vermutete Veränderlichkeit der Spektren.
Bei der immer und immer wiederholten Vermessung der
Spektren, die durch ihre Verwaschenheit und die Kleinheit der
Bilder so schwierig war, bekam ich den Eindruck, als ob zum
mindesten einige der Sterne ihre Spektren änderten. Dies ist
der Hauptgrund, warum ich von jeder Interpretation der Linien
und der verführenden Vergleichung mit NiCHOLSONs Berechnun-
gen absehen mußte.
Am auffallendsten in dieser Hinsicht ist der Stern Nr. 7 <-
55.2721. Nach ihm kommt Nr. 5 = 38.4010, dann Nr. 9 = 56.2818,
dann Nr. 13 43.3571 usw.
Von dem Stern Nr. 7 besitze ich die folgenden sieben Spektren:

D 1145 von 1913
Nov.
19, Belichtung: 2*Ü4
1149 ,, 1914
Jan.
16,
3 .8
1327 ,, 1915
Sept.
17,
,, 2 .2
1331 ,,
Okt,.
10,
„ 3 .1
1339 „ „
Nov.
26,
,, 2 .2
1340 ,,
Nov.
27,
, 3 .8
1341 ,,
Nov.
28.
3 .5

von denen keines mit einem anderen zur Deckung zu bringen ist.
Es ist klar, daß bei der Lichtschwäche der Spektra die Inten-
sitätszunahme einer Linie bei längerer Belichtung oder klarerer
Luft leicht den Eindruck einer Verschiebung hervorrufen kann,
wozu noch die Verwaschenheit der Bilder und die Störungen
durch das Silberkorn bei der minutiösen Kleinheit der Bilder das
Ihre beitragen. Ich habe deshalb zuerst davon absehen wollen,
meine Resultate und Vermutungen zu veröffentlichen. Aber trotz
alledem festigte sich immer mehr meine Überzeugung, daß nach
Abzug aller genannter Störungen, eine reelle Veränderlichkeit
übrigbleibeu wird, sodaß ich die Mitteilung wage.
 
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