Metadaten

Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 14. Abhandlung): Über die Spektren der Wolf-Rayet-Sterne — Heidelberg, 1915

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34796#0022
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22 (A. 14)

Max Wolf:

Die gemeinsame Eigentümlichkeit derjenigen Sterne, bei
denen die Veränderungen am leichtesten wahrgenommen werden
können, ist die, daß sie zahlreichere Absorptionsiinien, be-
sonders im violetten Teil des Spektrums besitzen, als die übrigen
Sterne.
Die vorstehende Tabelle gibt die auffallendsten Teile des
Spektrums des Sternes 55.2721 auf vier verschiedenen Aufnahmen
wieder.
Die auffallendste Veränderlichkeit zeigen die Gegenden um
das helle Hg-Band, um das helle Band um 4057 und um die schmäle-
ren Bänder um 463. Aber auch sonst sind Veränderlichkeiten
überall angedeutet; auch bei den Absorptionsbändern im Vio-
letten.
Man ersieht aus der Zusammenstellung pg.21, daß zwar im wesent-
lichen sowohl die großen Emissionsbänder als die Absorptions-
linien an ihren Örtern bleiben, daß sich aber innerhalb der Emis-
sionsbänder ein fortgesetzter Wechsel zu vollziehen scheint. Wie
schon ausgesprochen, sind die Bänder vielleicht aus zahlreichen
Einzeiligen zusammengesetzt, von denen nur die hellsten mit
der von mir benutzten geringen Dispersion erfaßt werden konnten.
Durch die Verschiebung einzelner derselben, oder auch durch
Änderung in ihrem Auftreten und ihrer Intensität wird der An-
blick jedes Bandes in dem kleinen Bild vollständig geändert, und
das Maximum des Bandes oder einer Gruppe verlagert. Immer-
hin sieht man eine gewisse Analogie im Verhalten der verschie-
denen Bänder ausgesprochen. Schon der bloße Blick auf die
Tabelle erzeugt den Eindruck einer Auf- und Abwärtsbewegung
der hellsten Stellen.
Im Gegensatz dazu gibt das Bild aber auch den Eindruck,
daß feste Pfeiler quer durch die Spektra hindurch stabil zu bleiben
scheinen, so besonders die Absorptionsiinien.
In der folgenden Tabelle gebe ich die Gegend um das Band
Hg in größerem Maßstabe wieder und füge gleichzeitig die Mes-
sungen von den Aufnahmen dreier weiterer Abende hinzu. End-
lich setze ich in den letzten beiden Kolumnen das Spektrum des
Sternes Nr. 7 = 56.2818 ein, wie es sich aus den Aufnahmen 1213
= 1914 Juli 19 und 1144 = 1913 Nov. 2 ergeben hat.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften