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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 14. Abhandlung): Über die Spektren der Wolf-Rayet-Sterne — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34796#0025
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Über die Spektren der Wolf-Rayet-Sterne. (A. 14) 25
Auch in den im kleineren Maßstab kaum veränderlich er-
scheinenden dunklen Linien sieht man so Veränderungen ange-
deutet, und man erkennt auch, daß sie sich bereits von einem
Abend auf den unmittelbar folgenden Abend vollziehen. Aber
auch hier ist es mir unmöglich, mit der zu geringen Zahl von Auf-
nahmen eine Gesetzmäßigkeit abzuleiten.
Wie bei den Sternen vom A-Typus ist die dunkle 393-Linie
K bei den Woif-Rayet-Sternen meist unbedeutender und matter
als die Wasserstoffiinien. Merkwürdigerweise wird sie aber auf
der Aufnahme 1145 sehr kräftig und von geschnittener Schärfe,
so daß sie die brechbareren Wasserstoffiinien, wie bei manchen
F-Sternen, an Kraft übertrifft.
Soviel scheint jedenfalls aus den Beobachtungen hervorzu-
gehen, daß die Schärfe der dunklen Linien gewissen Veränderungen
unterworfen ist, die wohl nicht dem wechselnden Luftzustand
und den Änderungen im Spektrographen allein zugeschrieben
werden dürfen.
Man erkennt ferner aus der Zusammenstellung, daß eigentlich
jedes der dunklen Wasserstoffbänder nahe seiner Mitte eine helle,
wenn auch schwache, Umkehrung besitzt. Der K-Linie fehlt die
Umkehrung vielleicht.
Im violetten Teil des Spektrums der Wolf-Rayet-Sterne, von
Hg an, überwiegt, wie man gesehen hat, im allgemeinen die Ab-
sorptionsiinie des Wasserstoffes, im langwelligen Teil des Spektrums
die Emission. Vielleicht wird dort die Absorptionslinie durch
andere oder fremde Emissionen überlagert.
Hervorzuheben ist die aus der Zusammenstellung ersicht-
liche, nahezu oder gänzlich konstante Lage der Umkehrung
im Ha-Bande. Sie würde vielleicht der naheliegenden Hypothese
zweier rasch kreisender Körper einige Schwierigkeiten bereiten.
Wenn man die oben gegebenen tabellarischen Darstellungen
des variablen H§-Bandes mit den Beobachtungen der Veränderun-
gen im gleichen Band bei den neuen Sternen vergleicht, so
findet man, daß es etwa dieselben Stellen sind, die heller und dunk-
ler werden, und daß die Amplitude des Wechsels in beiden Fällen
die gleiche ist. Man braucht nur einen Blick auf eine graphische
Darstellung des Wechsels im H§-Band einer Nova zu werfen^,

8.-B. d. Heidelberger Ak. 1912, 14. Abb., pg. 5.
 
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