Metadaten

Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 2. Abhandlung): Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit und ein neues Grenzgesetz für ideale Gase: die Additivität der inneren Atomenergie — Heidelberg, 1915

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34634#0013
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit. (A. 2) 13
davon in die Fehler fielen. Deshalb scheute ich mich nicht,
auf Grund davon mit 10) Voraussagen zu machen, die dann
experimentell ausnahmslos bestätigt wurden.
Bei Autoxydation von HJ fand Herr HELMER ein zu
kleines x. Daraus wurde auf Wandreaktion geschlossen. Sie wurde
unabhängig sogleich nachgewiesen 1
Bei Bildung von NO CI aus 2NO und CG fand Herr
Kuss in Budapest glatte Geschwindigkeitskonstante III. Ordnung
für T=291. Aus dieser Zahl und x = 10^^ wurde ohne Quanten-
formeln der Temperaturkoeffizient voraus berechnet. Diese Vor-
aussage war kühn, weil überhaupt noch gar keine Gasreaktion
111. Ordnung vorher sicher bekannt war und auf Grund der Aus-
gangsformel 10) so geringe Temperaturabhängigkeit gefunden wer-
den mußte, wie noch bei keiner einzigen Gasreaktion vorher ge-
schehen war. Die Theorie bewährte sich glänzend?.
Der Zerfall von Ozon wurde nach den WARBURGschen
Messungen an Hand der Formel 10) von Herrn Dr. A. v. DECHEND
berechnet. Die Voraussagung, er werde ohne Quantenformeln
x = 1035 finden, bestätigte sich. Er fand iWW
Das ist in kurzem Ableitung, Inhalt und Bestätigung der
Theorie der Reaktionsgeschwindigkeit, so weit sie bisher ge-
kommen war.
Mängel waren bei ihr:
1. Die Aktivierungswärmen waren nur für inverse von
schon gemessenen Reaktionen sicher im voraus zu ermitteln.
Sonst war es unmöglich, sie unabhängig sicher zu be-
rechnen.
2. Unabhängige Berechnung und
3. Physikalische Deutung von x fehlte. Diese Aufgabe
schien besonders aussichtslos, weil x für alle Reaktionsordnungen
identisch sein sollte, dies aber einer molekulartheoretischen Ver-
anschaulichung sehr im Wege stand.
Beide letztere Aufgaben scheinen durch die folgenden Über-
legungen im Prinzip gelöst zu sein. Und zwar Aufgabe 2 für alle
s M. TRAUTZ und AD. HELMER, Die langsame Verbrennung des Jod-
wasserstoffgases I. Sitz.-Ber. d. Heidelb. Akad. d. Wiss., Abt. A.: math.-
phys. Kl. 1914. Abh. 4.
? 8. Anm. 2.
s Erscheint demnächst a. a. O.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften