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Mohr, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 7. Abhandlung): Die Baeyersche Spannungstheorie und die Struktur des Diamants — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34706#0004
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4 (A. 7)

Ernst Mohr:

Spannung noch weiter zunehme. Demgegenüber wies H. SACHSE^)
nach, daß zwei verschiedene, vollkommen spannungsfreie Formen
des Cyclohexans denkbar sind, bei denen die Ringatome nicht in
einer Ebene liegen. Abb. 1 u. 3 zeigt diese beiden Cyclohexanmodelle.
SACHSE nennt im Gegensatz zu letzterem, dem symmetrischen
(Abb. 3), das erstere (Abb. 1) das unsymmetrische, obwohl es
in der hier dargestellten
F orm zwei ungleich-
wertige Symmetrieebe-
nen Ei und Eg auf-
weist. Diese Form ist
nämlich nur eine Über-
gangs- oder Zwischen-
form in einer stetigen
Reihe ähnlicher, aber
unsymmetrischer For-
men, die das Modell
infolge gewisser Verdre-
hungen der Reihe nach
annehmen kann, ohne
daß Spannung im Ring
entsteht. Da hier nur
die durch Abb. i darge-
stellte Form dieses Mo-
dells in Betracht gezo-
gen werden soll, emp-
fiehlt sich für die vorlie-
genden Betrachtungen
eine Änderung der SACHSE sehen Bezeichnungen, und zwar sollen
mit Rücksicht auf die in Abb. 1 u. 3 eingezeichneten Symmetrie-
ebenen die beiden Modelle das disymmetrische (Abb. 1) und das
trisymmetrische (Abb. 3) genannt werden.
SACHSE hat darauf hingewiesen, daß man das trisymmetrische
Modell (Abb. 3) durch ,,Version" in sein Spiegelbild (Abb. 4) verwan-
deln kann, indem man die nach unten gerichteten Atome hinauf-,
die nach oben gerichteten hinunterklappt. Durch eine noch ein-
fachere Formänderung kann das disymmetrische in das trisymme-
trische Modell (und umgekehrt) verwandelt werden: klappt man
i) Ber. d. chem. Ges. 28, 1363 [18901; Z. f. physik. Chem. 10, 203 [1892];
11, 185 [1893].


Abb. l.
 
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