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Ebeling, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 9. Abhandlung): Über die Messung der Oberflächenspannung durch schwingende Tropfen und über die Oberflächenspannung von Lösungen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34708#0004
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4 (A. 9)

K. Ebeling:

handelt zu werden'). Es scheint demnach allerdings für die Schwin-
gungsmethode nur der Ausweg einer rein empirischen Korrektion
übrig zu bleiben, welche an der abgelesenen Lage des obersten fla-
chen Ellipsoides — 0^** Reflex^) — anzubringen wäre, um den er-
wähnten Gang aus den Resultaten zu entfernen und dieselben also
zu berichtigen^). Die tiefer liegenden Reflexe können vermöge des
dämpfenden Einflusses der inneren Reibung als genügend frei
von Komplikationen angesehen werden^).
Ich habe es unternommen, eine solche Korrektion zu ermitteln,
da die sonstigen großen Vorzüge der Tropfenschwingungsmethode
es erwünscht erscheinen ließen, sie brauchbar zu erhalten. Diese
Vorzüge sind: Einabhängigkeit vom Randwinkel, stets frische,
nicht der Verunreinigung ausgesetzte Oberfläche, geringer Flüssig-
keitsbedarf, Handlichkeit des bereits vorliegenden Apparates.
Die Zahl der vorhandenen Wege zur Ermittelung von Oberflächen-
spannungen ist zwar sehr groß; sie schrumpft dagegen sofort sehr zu-
sammen, sobald man leichte Durchführbarkeit bei einer Genauigkeit
b Herr LENARD hat bereits in seiner ersten diesbezüglichen Veröffent-
lichung (1. c. 1887) gezeigt, daß die Schwingungen der Tropfen nicht rein
ellipsoidisch sind, sondern daß noch eine Reihe von Partialschwingungen sich
überlagert; und während der ersten Schwingungen übertrifft sogar die Ampli-
tude der Partialschwingungen beträchtlich die der Hauptschwingung, wie man
unmittelbar an den dort beigegebenen Abbildungen sieht. (Die Flüssigkeits-
masse des Ligaments verteilt sich nicht seitlich, um den Übergang vom
langgestreckten zum flachen Ellipsoid zu vermitteln, sondern sie fährt durch
den ganzen Tropfen hindurch.) Da nun der Lichtreflex durch die Gesamtform
der Oberfläche bedingt ist, ist es klar, daß seine Lage durch Oberschwingungen
gefälscht werden kann.
s) Die Lagen der flachsten Ellipsoide, aus welchen dann die Schwingungs-
dauer berechnet wird, werden durch Lichtreflexe ermittelt (vgl. 1. c. 1887
und 1910).
9) Auf alle diese erwähnten Umstände hat bereits Herr LENARD auf-
merksam gemacht. Siehe Heidelb. Akad. 1914. Abh. 28, S. 21, woselbst
auch die Einführung dieser Korrektion in Aussicht gestellt worden ist.
Schon von Herrn O. JAHNKE (Dissertation Heidelberg 1909) ist der
Weg eingeschlagen worden, den Gang in den Resultaten durch Einführung
einer empirischen Korrektion zu entfernen. Da Herr JAHNKE außerdem auch
große Fallwege anwendet, so hat die Korrektion bei ihm nur wenig Einfluß;
es können daher seine Resultate auch in der damaligen Berechnungsweise
als einwandsfrei angesehen werden, weshalb sie in den weiter unten folgenden
Tabellen mit aufgenommen worden sind.
i°) Es handelt sich bei der Benützung der vereinfachten Form des
Apparates (1. c. 1910) stets nur um sehr kleine Tropfen, deren schnelle Be-
wegungen auch entsprechend große Dämpfung erfahren.
 
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