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Ebeling, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 9. Abhandlung): Über die Messung der Oberflächenspannung durch schwingende Tropfen und über die Oberflächenspannung von Lösungen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34708#0008
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8 (A.9)

K. Ebeling:

selbe; es liegen hier Messungen mittels der Steighöhenmethode von
Herrn DoMRE^) vor. Zur Reduktion der Spannung auf die Tempe-
ratur von 18° wurde der Temperaturkoeffizient —0,00221 benutzt.
Zur Berechnung standen zur Verfügung drei Versuchsreihen mit
Wasser und zwei mit Alkohol von Herrn LENARD (1. c. 1910), sowie
acht Versuchsreihen mit Natronlauge verschiedener Konzentration
von Herrn Hiss. Das Mittel der so berechneten Korrektionen für
alle Versuche mit je einer Flüssigkeit ergab sich dann
bei Wasser zu -— 0,27 mm
,, Alkohol ,, —0,30 ,,
,, Natronlauge ,, —0,21 ,, .
Unter Beilegung desselben Gewichtes für alle drei Normalflüssig-
keiten folgt dann der mittlere endgültige Wert der Korrektion zu
— 0,26 mm, oder abgerundet -—- 0,3 mm.
Aus den für die einzelnen Flüssigkeiten angegebenen Mitteln,
viel mehr aber noch aus den Einzelversuchen, aus denen die Mittel
genommen sind, ersieht man, daß die Korrektion in einzelnen
Versuchsreihen auch den Wert —0,5 bzw. —0,1 mm annehmen
kann, ohne daß eine besondere Ursache für diese Schwankungen
erkennbar wäre (vgl. die Einleitung). Man wird daher bei Einzel-
messungen im ungünstigsten Falle immer noch eine Unsicherheit
von 2 pc. im Wert der Oberflächenspannung haben können^).
Solche Unsicherheit in Einzelmessungen kommt jedoch auch bei
sämtlichen anderen Methoden vor.
Es sei noch besonders bemerkt, daß die Korrektion nur unter
Umständen ermittelt wurde und als gültig angesehen werden kann,
welche, wie schon früher (1. c. 1910, S. 11) gesagt wurde, für ein-
wandfreie Messungen überhaupt günstig sind: Es sollen in der Se-
kunde nicht mehr als 1 bis 2 Tropfen fallen, und die abgelesenen
Reflexe müssen wohlausgebildet sein. Der oberste Reflex erscheint
bei den hier in Betracht kommenden Tropfengrößen immer als ein
kleines, leicht exakt einstellbares Lichtpünktchen; für die tiefer
liegenden Reflexe ist aber auf gute Spiegeleinstellung zu achten,
nämlich auf nicht zu wenig schräges Visieren. Wie diese tieferen
Reflexe bei geeigneter Visierrichtung aussehen, ist aus der 1. c.
1887 gegebenen Abbildung 3b, G zu ersehen.
DoMKE, Abh. Aich.-Komm. Heft 111. 1. 1902.
W Die Meßungenauigkeiten an sich würden nur eine Unsicherheit von
1 pc. bedingen (vgl. 1. c. 1910, 8. 13).
 
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