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Trautz, Max; Berneis, Bruno; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 8. Abhandlung): Messungen der spezifischen Wärme von CO 2, Cl 2 und SO 2 — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34893#0022
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22 (A.-8)

M. TRAUTZ und B. BERN Eis:

4. Vergleichung der Ergebnisse mit denen anderer Forscher.
Sie ist zum großen Teil schon durch die Tabellen gegeben,
und deshalb vor allem von Interesse, weil bei unseren Versuchen
Strömungsgeschwindigkeiten angewendet wurden, wie sie wohl
selten so hoch genommen worden sind. Trotzdem stimmen die
gefundenen Werte befriedigend mit den anderen bisherigen Zahlen
auf diesem Gebiet überein, und beweisen so die Brauchbarkeit
dieser Methode. Die Zahlen entsprechen, wie schon a. a. 0. ge-
zeigt, einer genäherten Additivität der inneren Atomwärmen
Cy —3/2 R und sind gleichzeitig größer, als die durch-
schnittlich aus x-Messungen erhaltenen Werte. Dieser
Unterschied scheint doch allgemein die Durchströmungs-
von der x-Met ho de bei unvollkommenen Gasen zu
unterscheiden. Die Zahlen bilden einen weiteren kleinen Bei-
trag zur Kenntnis der Cy-T-Kurven, aus denen man jetzt zur ge-
nauen Berechnung der Gleichgewichte und Reaktionsgeschwin-
digkeiten im Sinne der a. a. 0. gegebenen Theorie der Gasreaktio-
nen die thermischen Isomerisationsgrade der beteiligten Atome
berechnen könntet
Bevor man über die genauen und wahren Werte der Molar-
wärmen der unvollkommenen Gase entscheiden will, wird man
erstens zuverlässige Kenntnisse über die wahren Polymerisations-
grade in diesen Gasen gewinnen müssen, was bloß durch Messun-
gen ihrer Unvollkommenheit nicht möglich sein dürfte. Und
zweitens muß man zuvor den Unterschied aufklären zwischen den
Ergebnissen der Durchströmungs- und der x-Methode. Zu beiden
Aufgaben ist heute noch kein zuverlässiger Weg gebahnt. Endlich
wird man drittens die Reduktion auf idealen Gaszustand durch
brauchbare Reduktionsformeln ermöglichen müssen und zwar
noch außer der Elimination der Polymerisationsgrade, denn
ohne letztere kann man zwar die spezifische Wärme reduzieren
auf ideales Gas, die wahre Molarwärme für eine gegebene Mole-
külart aber nicht berechnen.
Die vorliegenden Untersuchungen sind von seiten der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften (Stiftung Lanz) weitgehend
durch Gewährung von Mitteln gefördert worden, wofür ihr auch
an dieser Stelle unser Dank ausgesprochen sei.
 
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