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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 2. Abhandlung): Ein neues Apertometer — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36387#0010
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10 (A.2)

E. A. WüLFiNC:

Lemniskate zur achtförmigen Schleife. Aber jenseits der optischen
Achsen bildet diese Achter-Lemniskate schon einen recht scharf
definierten Lemniskatenscheitel, dem dann andere in reicher
Fülle folgen, bis die schiefe Lage und die Totalreflektion nicht nur
in Luft und in Wasser, sondern auch in höher brechenden Ein-
bettungsmitteln den Austritt verhindern^).
Die Erscheinungen doppelbrechender Kristalle im konvergen-
ten Licht sind schon öfters zur Bestimmung von Aperturen ver-
wendet worden. Man hat dabei aber immer nur die optischen
Achsen beobachtet, die ja auch den unzweifelhaften Vorteil der Llnab-
hängigkeit ihrer Lage von der Dicke der Platte oder von einer etwai-
gen mangelhaften Planparallelität besitzen. So lernte ich einmal
vor Jahren bei Zeiß in Jena eine Serie von Kalkspat-Dünn-
schliffen kennen, die unter verschiedenen Winkeln gegen die
optische Achse orientiert waren, und die also zur Auswertung ver-
schiedener Aperturen immer in größerer Anzahl vorhanden sein
müssen, während bei meinem Glimmer ein einziges Präparat ge-
nügt, um Aperturen von 0.5 bis 1.5 zu bestimmen. Bei meiner
Verwendung der isochromatischen Kurven muß man sich aber
wohl erinnern, daß ihr Austritt in recht empfindlicher Weise von
der Dicke des Präparats abhängt und sich bei nicht genau
planparallelen Platten räumlich verschiebt, wenn verschiedene
Stellen der Platte durchstrahlt werden. Ich will daher nunmehr
auch noch genauer untersuchen, wie weit dieser Einfluß bei einer
nicht planparallelen (oder einer stufenförmig verschieden dicken)
Glimmertafel gehen kann, wenn die Nicht-Parallelität auf 0^ 5'
steigt und die Breite der Platte 10 mm erreicht.
Meine obigen Glimmertafeln haben eine Dicke von 0.109 mm
+ 0.001 mm, was mit einem Schrauben-Mikrometertaster fest-
9 Während der Drucklegung fand ich, daß diese Glimmerblättchen für
manche Zwecke auch noch merklich dünner als ^^gmm sein dürfen. So
beobachtete ich an Spaltblättchen, die noch etwas dünner sind als 1/4-Undu-
lations-Glimmerblatt, fünf sehr scharfe Lemniskaten, die für kleinere Inter-
ferenzbilder der Mikroskop-Konometer besonders brauchbare Haltepunkte
abgeben. — Die gebräuchlichen W-Undulations-Glimmerblätter eignen sich
zu diesen Beobachtungen allerdings nicht, weil sie zwischen viel zu dicken
Gläsern montiert sind. Übrigens treten diese fünf Lemniskaten erst inner-
halb der Aperturen 1.0 und 1.5 auf und sind also nur mit sehr starken
Immersionssystemen zu überblicken.
 
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