Ein neues Apertometer.
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kurzen Kanten der einen Seite auf dem Spiegel aufsitzen, und
der größte Teil des Spiegelstreifens vorne frei bleibt. Dieser
Spiegel liegt horizontal unter dem Mikroskop. Zur Beleuchtung
wirft man dann mit einer Beleuchtungslinse, wie sie bei Mikro-
skopen in Gebrauch ist, das Bild einer etwa % m entfernten
Na-Flamme eines Bunsenbrenners auf den frei gebliebenen Spiegel-
streifen, hält über das Okular ein kleines NiKOLsches Prisma oder
auch die eine Platte einer Turmalinzange und sieht nun in dem
zum Fernrohr umgewandelten Mikroskop ausgezeichnet scharfe
isochromatische Kurven, an denen sehr deutlich abgezählt werden
kann, wie weit die Apertur des Gesichtsfeldes geht. Mit dieser
kleinen Ergänzung bildet das Glimmertäfelchen einen sehr brauch-
baren Ersatz für das ÄBBEsche Apertometer. — Die hauptsäch-
lichste Anwendung wird dieses Glimmerpräparat aber dort finden,
wo im Polarisationsmikroskop Achsenwinkelmessungen vorge-
nommen werden. Hier kann das Präparat immer einen sicheren
Vergleichsmaßstab abgeben, der die Kenntnis der MALLARDsehen
oder anderer Konstanten des Intruments überflüssig macht, so-
bald nur eine Okularskala vorhanden ist, auf die bald die Erschei-
nung des betreffenden Minerals, bald die Interferenzfigur des
Glimmers eingestellt wird. Das Neue an einem solchen aus-
kalibrierten Glimmerpräparat, das ich Glimmer-Apertometer
nennen möchte, dürfte die Art seiner bequemen Herstellung und
der Nachweis der hohen Konstanz der sonst für ziemlich unbe-
ständig gehaltenen Winkel der Lemniskatenscheitel sein.
Heidelberg, den 27. April 1917.
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kurzen Kanten der einen Seite auf dem Spiegel aufsitzen, und
der größte Teil des Spiegelstreifens vorne frei bleibt. Dieser
Spiegel liegt horizontal unter dem Mikroskop. Zur Beleuchtung
wirft man dann mit einer Beleuchtungslinse, wie sie bei Mikro-
skopen in Gebrauch ist, das Bild einer etwa % m entfernten
Na-Flamme eines Bunsenbrenners auf den frei gebliebenen Spiegel-
streifen, hält über das Okular ein kleines NiKOLsches Prisma oder
auch die eine Platte einer Turmalinzange und sieht nun in dem
zum Fernrohr umgewandelten Mikroskop ausgezeichnet scharfe
isochromatische Kurven, an denen sehr deutlich abgezählt werden
kann, wie weit die Apertur des Gesichtsfeldes geht. Mit dieser
kleinen Ergänzung bildet das Glimmertäfelchen einen sehr brauch-
baren Ersatz für das ÄBBEsche Apertometer. — Die hauptsäch-
lichste Anwendung wird dieses Glimmerpräparat aber dort finden,
wo im Polarisationsmikroskop Achsenwinkelmessungen vorge-
nommen werden. Hier kann das Präparat immer einen sicheren
Vergleichsmaßstab abgeben, der die Kenntnis der MALLARDsehen
oder anderer Konstanten des Intruments überflüssig macht, so-
bald nur eine Okularskala vorhanden ist, auf die bald die Erschei-
nung des betreffenden Minerals, bald die Interferenzfigur des
Glimmers eingestellt wird. Das Neue an einem solchen aus-
kalibrierten Glimmerpräparat, das ich Glimmer-Apertometer
nennen möchte, dürfte die Art seiner bequemen Herstellung und
der Nachweis der hohen Konstanz der sonst für ziemlich unbe-
ständig gehaltenen Winkel der Lemniskatenscheitel sein.
Heidelberg, den 27. April 1917.