8 (A. 3)
M. TRAurz:
April 1915 der Tatsachenbestand (ELSTER-GEiTEL-Festschrift
1915. 333—360) dahin zusammengefaßt werden (S. 355): ,,die
Additivität der inneren Atomwärmen besteht zwischen Gasen
ungefähr gleicher Gasunvollkommenheit als z. T. weitgehende
Annäherung (ausgenommen freie Atome), sobald das Gasgesetz
leidlich erfüllt ist."
Derselbe Standpunkt wurde im Vorbericht zur Jahresversamm-
lung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft ein halbes Jahr später
(Oktober 1915) vertreten und darin nochmals auf die Abhandlung
in der ELSTER-GEiTEL-Festschrift hingewiesen (Z. f. Elektroch.
1916. 32. 106. Z. 18 v. u. u. Fußnote).
Gegen strenge Additivität von Cy —3R/2 sprechen folgende
vier Gründe:
1. Die Wahrscheinlichkeit einer strengen Beziehung
ist immer an sich eine Größenordnung geringer, als die einer Unge-
fährbeziehung, insbesondere, wo es sich um innermolekulares
handelt.
2. GOg (und ähnliche Gase, N^O, NOo usw.) liefern bei Zim-
mertemperatur ein Cp, das größer ist, als das aus Cp für GO
und Og unter Annahme der Additivität berechnete. Denn man
findet:
2Cp(CO)+Cp(O0-5R/2 -7,94,
aus x-Messungen Cp red. = 8,56 (eigene neue Messungen, überein-
stimmend mit der v. RÖNTGEN-
schen Zahl).
aus Durchström.Alessung=9,l (TRAUTZ u. BERNEis, Heidelb.
Akad. Ber. 1916. Abt. A. 8. Abh.
Übereinstimmend mit WiEDEMANN
Und FE CHATELIER).
In der ErsTER-GEiTEL-Festschrift ist eingehend gezeigt, daß x-Messun-
gen, namentlich bei recht unidealen Gasen immer kleinere Cy liefern, als die
Durchströmungsmethode. Es zeigt sich auch an der obigen Zahl. Eine Er-
klärung dafür ist noch nicht gefunden. Der Unterschied ist fast ebensogroß,
als der zwischen additiv und aus x berechneter Zahl. Weil aber erstere am
tiefsten fällt, darf man wohl annehmen, daß der Befund wirklich der Addi-
tivität widerspricht. Zahlen bei hohen Temperaturen würden viel weniger
beweisen, sind deshalb nicht beigezogen, vollends, wo dort Differenzen von
40 Prozent zwischen den Angaben verschiedener Forscher bestehen. Reduk-
tion von Cp auf idealen Zustand, wie auch mögliche Polymere usw. können
kaum herangezogen werden zur Deutung des Widerspruchs gegen die Addi-
tivität bei COp.
M. TRAurz:
April 1915 der Tatsachenbestand (ELSTER-GEiTEL-Festschrift
1915. 333—360) dahin zusammengefaßt werden (S. 355): ,,die
Additivität der inneren Atomwärmen besteht zwischen Gasen
ungefähr gleicher Gasunvollkommenheit als z. T. weitgehende
Annäherung (ausgenommen freie Atome), sobald das Gasgesetz
leidlich erfüllt ist."
Derselbe Standpunkt wurde im Vorbericht zur Jahresversamm-
lung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft ein halbes Jahr später
(Oktober 1915) vertreten und darin nochmals auf die Abhandlung
in der ELSTER-GEiTEL-Festschrift hingewiesen (Z. f. Elektroch.
1916. 32. 106. Z. 18 v. u. u. Fußnote).
Gegen strenge Additivität von Cy —3R/2 sprechen folgende
vier Gründe:
1. Die Wahrscheinlichkeit einer strengen Beziehung
ist immer an sich eine Größenordnung geringer, als die einer Unge-
fährbeziehung, insbesondere, wo es sich um innermolekulares
handelt.
2. GOg (und ähnliche Gase, N^O, NOo usw.) liefern bei Zim-
mertemperatur ein Cp, das größer ist, als das aus Cp für GO
und Og unter Annahme der Additivität berechnete. Denn man
findet:
2Cp(CO)+Cp(O0-5R/2 -7,94,
aus x-Messungen Cp red. = 8,56 (eigene neue Messungen, überein-
stimmend mit der v. RÖNTGEN-
schen Zahl).
aus Durchström.Alessung=9,l (TRAUTZ u. BERNEis, Heidelb.
Akad. Ber. 1916. Abt. A. 8. Abh.
Übereinstimmend mit WiEDEMANN
Und FE CHATELIER).
In der ErsTER-GEiTEL-Festschrift ist eingehend gezeigt, daß x-Messun-
gen, namentlich bei recht unidealen Gasen immer kleinere Cy liefern, als die
Durchströmungsmethode. Es zeigt sich auch an der obigen Zahl. Eine Er-
klärung dafür ist noch nicht gefunden. Der Unterschied ist fast ebensogroß,
als der zwischen additiv und aus x berechneter Zahl. Weil aber erstere am
tiefsten fällt, darf man wohl annehmen, daß der Befund wirklich der Addi-
tivität widerspricht. Zahlen bei hohen Temperaturen würden viel weniger
beweisen, sind deshalb nicht beigezogen, vollends, wo dort Differenzen von
40 Prozent zwischen den Angaben verschiedener Forscher bestehen. Reduk-
tion von Cp auf idealen Zustand, wie auch mögliche Polymere usw. können
kaum herangezogen werden zur Deutung des Widerspruchs gegen die Addi-
tivität bei COp.