Nachdem das Eintreten eines Geschwindigkeitsverlusts der
Kathodenstrahlen beim Durchgang durch Materie von Hm.
LENARDi Strahlen sehr geringer Geschwindigkeit und von
Hm. LEiTHÄusER^ für größere Strahlgeschwindigkeiten sicher-
gestellt war, ist die experimentelle Untersuchung des Problems
seither vielfach weitergeführt worden, so daß der Versuch eines
zusammenfassenden Überblicks lohnend erscheint. Ein solcher
wird nicht nur für die Beurteilung der bisherigen Ergebnisse und
für eine Orientierung der weiteren experimentellen Forschung,
sondern auch für die theoretische Bearbeitung des Erscheinungs-
gebiets von Bedeutung sein.
Die nachfolgenden Betrachtungen beschäftigen sich aus-
schließlich mit denjenigen Untersuchungen, welche den direkten
Nachweis des Geschwindigkeitsverlusts zum Gegenstand haben,
während die Ergebnisse indirekter Versuche, insbesondere der
von der Geschwindigkeitsänderung wesentlich beeinflußten Ab-
sorptionsbeobachtungen an späterer Stelle im Anschluß an eigene
diesbezügliche Untersuchungen behandelt werden sollen. Die
vollständige Beherrschung der Erscheinung setzt notwendig eine
solche zusammenfassende Betrachtung des quantitativen Ver-
laufs aller mit ihr verknüpften Vorgänge voraus^. Anderseits
dürften die direkten Geschwindigkeitsmessungen von allen Katho-
denstrahluntersuchungen am wenigsten durch schwer oder nicht
eliminierbare Begleiterscheinungen beeinflußt sein und daher am
ehesten ein ungetrübtes Bild des reinen Einzelvorgangs geben.
Die Übereinstimmung der verschiedenen hierher gehörigen Beob-
achtungen ist dementsprechend auch im allgemeinen eine be-
friedigende. Wo ersichtliche Unterschiede auftreten, werden sie
zumeist in der geometrischen Anordnung der Meßmittel, deren
i P. LENARD, Ann. d. Phys. 12. p. 727, 1903.
^ G.E. LEiTHÄusER, Sitzber. d. Akad. d. Wiss. Berlin 1902, p. 267;
Diss. Berlin 1903; Ann. d. Phys. 15, p. 283, 1904.
3 Es sei hier bemerkt, daß die Ergebnisse der bisherigen Absorptions-
untersuchungen mit den quantitativen Aussagen der Geschwindigkeits-
beobachtungen teilweise in wenig befriedigendem Einklang sind, sofern die
ersteren im allgemeinen für geringere Geschwindigkeitsverluste sprechen als
die letzteren.
3*
Kathodenstrahlen beim Durchgang durch Materie von Hm.
LENARDi Strahlen sehr geringer Geschwindigkeit und von
Hm. LEiTHÄusER^ für größere Strahlgeschwindigkeiten sicher-
gestellt war, ist die experimentelle Untersuchung des Problems
seither vielfach weitergeführt worden, so daß der Versuch eines
zusammenfassenden Überblicks lohnend erscheint. Ein solcher
wird nicht nur für die Beurteilung der bisherigen Ergebnisse und
für eine Orientierung der weiteren experimentellen Forschung,
sondern auch für die theoretische Bearbeitung des Erscheinungs-
gebiets von Bedeutung sein.
Die nachfolgenden Betrachtungen beschäftigen sich aus-
schließlich mit denjenigen Untersuchungen, welche den direkten
Nachweis des Geschwindigkeitsverlusts zum Gegenstand haben,
während die Ergebnisse indirekter Versuche, insbesondere der
von der Geschwindigkeitsänderung wesentlich beeinflußten Ab-
sorptionsbeobachtungen an späterer Stelle im Anschluß an eigene
diesbezügliche Untersuchungen behandelt werden sollen. Die
vollständige Beherrschung der Erscheinung setzt notwendig eine
solche zusammenfassende Betrachtung des quantitativen Ver-
laufs aller mit ihr verknüpften Vorgänge voraus^. Anderseits
dürften die direkten Geschwindigkeitsmessungen von allen Katho-
denstrahluntersuchungen am wenigsten durch schwer oder nicht
eliminierbare Begleiterscheinungen beeinflußt sein und daher am
ehesten ein ungetrübtes Bild des reinen Einzelvorgangs geben.
Die Übereinstimmung der verschiedenen hierher gehörigen Beob-
achtungen ist dementsprechend auch im allgemeinen eine be-
friedigende. Wo ersichtliche Unterschiede auftreten, werden sie
zumeist in der geometrischen Anordnung der Meßmittel, deren
i P. LENARD, Ann. d. Phys. 12. p. 727, 1903.
^ G.E. LEiTHÄusER, Sitzber. d. Akad. d. Wiss. Berlin 1902, p. 267;
Diss. Berlin 1903; Ann. d. Phys. 15, p. 283, 1904.
3 Es sei hier bemerkt, daß die Ergebnisse der bisherigen Absorptions-
untersuchungen mit den quantitativen Aussagen der Geschwindigkeits-
beobachtungen teilweise in wenig befriedigendem Einklang sind, sofern die
ersteren im allgemeinen für geringere Geschwindigkeitsverluste sprechen als
die letzteren.
3*