Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0008
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
8 (A. 5)

P. Lenard:

drucksweise ermöglicht wird; es werden dazu im zweiten Abschnitt
dieses Teiles die Größen (Molekulargrößen) der Zentren im
Zusammenhang mit ihren (Leucht-)Dauern betrachtet werden.
Bei der des Phosphors entweichen Elektronen aus
den Metallatomen seiner Zentren und zwar bei Erregung durch
Licht infolge lichtelektrischer Wirkung auf diese Atome, bei Er-
regung durch Kathodenstrahlen infolge von Sekundärstrahlungk
Diese Elektronen werden an benachbarten Stellen der Zentren
(sehr wahrscheinlicherweise an den Schwefel-, beziehlich Se-,
O-Atomen) festgehalten (absorbiert, aufgespeichert)^, und hierin
besteht die im Phosphor. Das Maß
dieser Aufspeicherung, die Lic/Aswu/ue, gibt bei passend ge-
wählter Einheit die Anzahl der aufgespeicherten Elektronen an.
Die Rückkehr der aufgespeicherten Elektronen zum Metall-
atom wird für gewöhnlich (wenn der Phosphor ohne äußere Ein-
wirkung bei konstanter Temperatur sich selbst überlassen bleibt)
durch die Wärmebewegung veranlaßt; es handelt sich dabei um
Abtrennung des aufgespeicherten Elektrons von der aufspeichern-
den Atomstelle NhAemtrAvz/tg' von seiten des Nachbar-
atoms bei den durch die Wärmebewegung veranlaßten, zeitweilig
dichten Annäherungen der Atome. Bei dieser Rückkehr des

7 Diese zuerst 1904 (8. 671 u. f.) geäußerte, alsdann (1908) durch ein-
gehende Beobachtungen begründete Vorstellung hat auch zur ersten Auffindung
von geäAdoe/- HÜ'rAMng (bei der d-Erregung) und zur ersten
Erkenntnis vom Bestehen eines inneren dfeeAnnis^nns eier dc/Ueie/ürisc^en
ITir/rnng geführt (vgl. über erstere: Heidelb. Akad. 1909 A3, 8.27, Elster
u. Geitel-Festschr. 8. 687, Note 51, wo auch der späteren Arbeiten der Herren
PoHL und PaiNGSHEiM gedacht ist; über den letzteren: Heidelb. Akad.
August 1913, A. 19, 8. 37, 38, später PonL und PniNGsnEm. ,,Die licht-
elektr. Erscheinungen", Braunschweig, Dezember 1913, 8. 89). Auch
andere Erkenntnisse, in bezug auf Atomstruktur, sind daraus hervor-
gegangen, z. B. über Funktion bzw. Schwingungsdauern von 7 verschiedenen
Elektronen im Bi-Atom, denen die gegenwärtige Untersuchung noch ein
achtes hinzufügt (vgl. Absol. Mess. 8. 35ff., Lichtabs. 8. 46 und Teil III des
Vorliegenden). 8. auch Note 68.
Die u-Erregung scheint ihrer spektralen Verteilung nach der heute
sogenannten normalen lichtelektrischen Wirkung zu entsprechen.
^ Wenn wir hier oder sonst von ,,Festhaltung" eines Elektrons an ge-
wissen ,,Stellen" in Atomen reden, so meinen wir selbstverständlich nicht
Ruhezustand des Elektrons, sondern Verharren desselben in gewissen
Bahnen innerhalb des Atomraumes (vgl. diefolgende Note; Atomkonstitution
aus Dynamiden).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften