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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0009
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Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. I. (A. 5) 9

Elektrons erfolgt die Lichtemission vom Metallatonü, und hierin
besteht die gewöhnliche des Phosphors^".
9 Zur Entwickelung dieser Vorstellungen seit 1904 und 1908 s. Licht-
emiss. 1910 (8. 667ff.), auch Abkling. 1912 (8.5, 41f., 54); über Nähe-
wirkung im allgemeinen s. Ann. d. Phys. 17, 8. 242f., 1905, auch Heidelb.
Akad. 1911 A, 34. Abh.
Besonders wurde die ecHorene?;. auch ganz
aHge/nezA aU AT/'egMngsM7'sac^e con LicAzemissmn behandelt (Lichtemiss. 1910,
8. 674 uf.), ein Gesichtspunkt, zu welchem auch Herr J. STARK schon zu
früher Zeit von anderer Seite her vorgedrungen ist (vgl. J. STARK, Ann. d.
Phys. 52, S. 256, 1917) und welcher neuerdings in Herrn BoHRS Deduktionen
eine Rolle spielt, wobei ein Atommodell benutzt wird, das aus dem von mir
1903 angegebenen (,,Dynamiden", später von Herrn WEiss ,,Magnetonen"
genannt.) hervorgeht, wenn man die (damals wohl zum erstenmal ausdrück-
lich sehr klein gedachten) positiven Kerne einander sehr nahe befindlich oder
zu einem einzigen vereint annimmt. Da übrigens die letztere Annahme
gegenüber der Erkenntnis des radioaktiven Atomzerfalles nur mit Willkür
haltbar erscheinen kann, was ich bereits früher angedeutet habe (,,Über
Äther und Materie", 1911, Note S. 42), so dürfte wohl ein Zurückgreifen auf
die ,,Dynamiden" der Wirklichkeit noch näher führen, als Herrn RuTHER-
FORDS oder BoHRS abgeändertes Modell, wenn auch die mathematische Be-
handlung vielleicht weniger einfach wird.
Daß ganz allgemein, in allen Fällen der Erregung von Lichtemission,
die Rückkehr eines verlorenen Elektrons als das Wesentliche betrachtet wer-
den kann, geht aus der gedrängten Zusammenstellung dieser Fälle in drei
Gruppen hervor, welche ich in der Untersuchung ,,Über Elektronen und
Metallatome in Flammen," (Heidelb. Akad. 1914, 17. Abh., 8. 51 usf.) mit-
geteilt habe. Man kann nämlich auch bei Elektronendurchquerungen (Katho-
denstrahlen, 3. Gruppe der Fälle) die nicht mit Sekundärstrahlung (dauerndem
Entweichen eines Elektrons aus dem Atom) verbunden sind, ein kurzes Heraus-
treten des Sekundärelektrons mit sofortiger Rückkehr desselben zum Atom
annehmen, wie es dort für die 2. Gruppe der Fälle (Erregung durch Molekül-
stoß) angegeben ist.
Daß zM/'ücAAeA/'enzfe KYe/ürcm ZhcAteynGsion
sondern ein anderes, besonderes,,Emissionselektron", dem durch ersteres nur die
Energie geliefert wird, ist ebenfalls, und soviel mir bekannt zum erstenmal,
aus Phosphoreszenzbeobachtungen klar geworden (Lichtemiss. 1910, 8. 672 ff.).
Es ist klar, daß bei gleicher Beschaffenheit aller Zentren und gleich-
bleibender Temperatur die Wahrscheinlichkeit der Abklingung innerhalb
gegebener Zeit für jedes erregte Zentrum (den Verlust nur eines Elektrons
angenommen) konstant die gleiche wäre, da, wie 1904 festgestellt worden ist,
alle Zentren unabhängig voneinander funktionieren, und daß demnach die
Abklingung nach einem Exponentialgesetz stattfinden müßte. Daß alle
wirklich herstellbaren Phosphorpräparate komplizierter abklingen, ist auf
die auch durch viele andere Wahrnehmungen angezeigte Gegenwart von
Zentren verschiedener Beschaffenheit (Größe) zurückgeführt worden (Abkling.
1912). Vgl. im übrigen über Abklingung und deren Theorie auch Note 42.
 
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