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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0014
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14 (A.5)

P. LENARD:

der Fall eintreten, daß ein erregtes Zentrum zur Zeit seines Ab-
klingens eine kürzere Emissionsschwingungsdauer hat, als zur
Zeit seiner Erregung, und in diesem Falle würde die Rückkehr
des Elektrons ohne Lichtemission erfolgen, was als eine Herab-
setzung des Ökonomiekoeffizienten merklich werden müßtet
Ohne die Resultate der fortgesetzten Messungen der Ökonomie-
koeffizienten abgewartet zu habend, welche hiernach auch zur
Frage der STOKES sehen Regel und der zeitlichen Schwankungen
der Emissionseigenschwingungsdauern im festen Aggregatzustande
Auskunft versprechen^, sollten diese Zusammenhänge hier doch be-
rührt worden sein, da sie der vorliegenden Untersuchung nahe
liegen, wenn auch deren Hauptabsicht nach anderer Richtung geht.
Die oben definierte stellt, wie bereits hervor-
gehoben, nur eine besondere, molekularlokale Erwärmungsart des
Phosphors dar; der Vorgang ist daher derselbe wie der soeben aus-
führlich betrachtete beim Aufleuchten durch Erwärmung, mit dem
einzigen Unterschiede, daß hier die gesteigerte Energie der Wärme-
bewegung in den Zentren nicht den umgebenden Molekülen,
^ Man sieht hieraus, mit Hinzunahme von Note 11, daß größte Annähe-
rung an den maximalen Wert 1 des Ökonomiekoeffizienten dann zu erwarten
wäre, wenn die Erregungsstelle dicht am kurzwelligen Rande der Bande
liegt, wie z. B. bei GaBict; jede andere Lage der Erregungsstelle läßt
kleinere Ökonomiekoeffizienten erwarten.
-3 Die Fortführung der bereits 1914 (Lichtabs., Note 8. 63) angekündig-
ten Messungen ist inzwischen, wie mancher andere Fortschritt, durch das
Ausbrechen der herrlichen englischen Kultur verhindert worden.
^ Von anderer Seite her können Lichtsummenmessungen dasselbe leisten.
Wären nämlich zeitliche Schwankungen nicht vorhanden, so würde durch
monochromatisches Licht stets nur ein Teil der Zentren erregbar sein müssen,
nämlich nur diejenigen Zentren, deren Erregungsschwingungsdauern in ge-
nügender Übereinstimmung mit der Wellenlänge des erregenden Lichtes sind,
während der Rest dauernd unerregt bleiben müßte. Die in Lichtabs.,
Tab. IX bereits mitgeteilten Messungen sprechen für das Gegenteil, denn es
zeigt sich die Lichtsumme bei monochromatischer Erregung (dritte Zeile der
Tabelle) nicht kleiner als bei gemischter Erregung (1. und 2. Zeile). (Daß sie
sogar größer ist, ist dem spektralen Verlauf der Größen g und e zuzuschreiben,
vgl. Abschn. 3, B und Abb. 2 in Teil III). Auch das Schmälerwerden der
Banden in der Kälte (1904, S. 455) zeigt unzweifelhaft zeitliche Schwan-
kungen der Emissionsschwingungsdauern an. Da jedoch die Breite der
Banden selbst bei 14° absolut immer noch beträchtlich ist (Leidener Ber.,
S. 21), so scheinen tü'e /'ÜM7?Vtc/2e7!. FarMÜcme?; Ac/nvüigMngsJaMe/v?. zha
grö'/?<ve RoHe zu (Re zeüRc/ze/p und im selben
Sinne spricht auch die geringe Temperaturbeeinflussung der Breite bei den
Biß-Banden (BoRissow, Ann. d. Phys. 42, 1913, S. 1344).
 
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